Es ist zwar das erste Mal seit 15 Jahren, dass ich einen ein CPU-Launchartikel später nachreichen muss, aber ich mache es trotzdem und zwar aus zwei Gründen. Erstens bin ich es den Lesern emotionslos schuldig und Zweitens gab es nach der Lektüre vieler anderer Reviews durchaus noch Dinge, die man ergänzen und nachreichen könnte. Denn ein rein repetitives Veröffentlichen bereits bekannter Daten ist langweilig und stiehlt einem zudem nur die Zeit. Deshalb teile ich den heutigen Artikel auch in zwei Teile, denn ich musste den eigentlich für letzte Woche eingeplanten Test jetzt diese Woche im Terminkalender unterbringen. Wenn ich es heute noch schaffe, gibt es die Workstation-Tests gleich morgen als Follow-Up, denn die Charts müssen alle noch exportiert und der Text dazu geschrieben werden. Ansonsten übermorgen.
Zur Beschaffungsmaßnahme der privat gekauften CPUs möchte ich mich nicht mehr äußern, denn die Umstände waren den Nerven, der Produktivität und den Finanzen diesmal ziemlich abträglich. Ich habe aber, in Absprache mit der Familie, das Wochenende für die Tests geopfert, denn die Neugier stirbt ja bekanntlich zuletzt. Den ausführlichen theoretischen Teil darüber, wohin AMD den 3D-Cache diesmal geklebt hat und warum, den spare ich mir, denn das wurde bereits zur Genüge in den ganzen Launchreviews durchgekaut. Ich beschränke mich daher auf das Wesentliche und verweise auf die lieben Kollegen.
Gekauft habe ich die CPUs für den offiziellen Erstausgabepreis von 529 Euro, wobei wir am Ende des nächsten, noch folgenden zweiten Teils noch analysieren wollen, für welche Anwendergruppe dieser Preis akzeptabel und tragbar ist und wer besser doch ein anderes Modell für seine Zwecke und Belange kaufen sollte. Eines kann ich heute aber schon mal spoilern: es ist die klassische Zielgruppen-CPU für den hochambitionierten Gamer, der sich nur dann wohlfühlt, wenn er in kleinen Auflösungen einen massiven FPS-Überschuss erzielt, den er dann, für was auch immer, als einen echten oder wenigstens eingebildeten Mehrwert nutzen kann.
Denn wer in WQHD und höheren Grafikeinstellungen oder gar in Ultra-HD spielt, muss sich über den Ryzen 7 9800X3D eigentlich überhaupt gar keine Gedanken machen, wenn er nicht gerade eine (übertaktete) GeForce RTX 4090 im Rechner stecken hat. Für die üblichen Shooter und Full-HD ist der Ryzen 7 9800X3D natürlich ein gern genommenes Must-Have, aber man muss schon aufpassen, dass man sich nicht zu sehr vom Hypetrain überfahren lässt. Da schließe ich mich noch nicht einmal aus, denn ich war ja genauso gierig beim Erwerb. Der unlängst getestete Core Ultra 200 hat jedenfalls nichts, aber auch gar nichts in Sachen Performance vorlegen können und wenn jetzt nichts mehr dazwischenkommt außer Wärmeleitpaste, dann wird er heute wohl fürs Gaming in den ganzen Auflösungen final hingerichtet. Aber laut Robert Hallock soll ja noch ein Pflaster für den Core Ultra 200 kommen. Lassen wir uns dann gern überraschen (oder vielleicht auch nicht), die Teile liegen ja im Archiv und warten auf eine Erlösung.
Doch zurück zur CPU: Der AMD Ryzen 7 9800X3D repräsentiert eine Weiterentwicklung in der Prozessorarchitektur, die auf der Zen-5-Architektur basiert und in einem 4-nm-Fertigungsprozess hergestellt wird. Diese Kombination ermöglicht eine höhere Energieeffizienz und gesteigerte Leistung. Ein zentrales Merkmal des Prozessors ist die Integration der zweiten Generation der 3D V-Cache-Technologie. Durch die Platzierung des gestapelten Caches unterhalb der Rechenkerne wird eine verbesserte Kühlung erreicht, was höhere Taktraten und eine gesteigerte Leistung zur Folge hat. Der Prozessor verfügt über acht Kerne und 16 Threads, mit einem Basistakt von 4,7 GHz und einem maximalen Boost-Takt von 5,2 GHz. Die Thermal Design Power (TDP) liegt bei 120 Watt.
In Bezug auf den Cache bietet der Ryzen 7 9800X3D insgesamt 104 MB, bestehend aus 8 MB L2-Cache und 96 MB L3-Cache. Letzterer setzt sich aus 32 MB herkömmlichem L3-Cache und 64 MB gestapeltem 3D V-Cache zusammen. Der Prozessor unterstützt DDR5-Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von bis zu 5.600 MHz und ist kompatibel mit dem AM5-Sockel, was eine breite Unterstützung durch aktuelle Mainboards gewährleistet. Ein bemerkenswertes Feature des Ryzen 7 9800X3D ist die Freischaltung für Overclocking, was Enthusiasten die Möglichkeit gibt, die Leistung des Prozessors weiter zu steigern. Diesem Punkt werde ich mich heute ebenfalls, zumindest ansatzweise, widmen.
Ich gebe zu, es ist reichlich nutzloses Wissen, aber ich habe mit meinem VHX-7100 auch einmal die Pins nachgezählt. Dass es 1718 Stück sind, ist natürlich einigen Leser bereits bekannt, aber dass ein einzelner Pin eine durchschnittliche Fläche von 0.44 mm² besitzt und es damit in der Summe eine Gesamtfläche von 752 mm² aus Kupfer für die Kontakte ergibt, ist jetzt reines Angeberwissen. Nimmt man nun noch die gesamte Platine, dann hat man rund 50% der Fläche für die elektrische Anbindung. Gut zu wissen.
Auch für die Fraktion der Wärmeleitpasten-Verstreicher habe ich noch eine gute Nachricht: in den ganzen Sicken sind die kleinen SMD-Bauelemente mal wieder schön mit einer Kleberschicht überzogen. Wer das hier saubermachen will, weil zu viel Schmand daneben ging, der muss keine Angst beim Reinigen haben, es sei denn, er ist ein notorischer Grobmotoriker und Wegkratzer. Ich habe es mit Isopropanol nicht geschafft, den Überzug an- geschweige denn aufzulösen. Das bleibt also heil.
Und weil wir gerade so schön bei den reinen Äußerlichkeiten sind, werden wir uns jetzt auf der nächsten Seite noch ein paar Details ansehen, für die ich heute zumindest derjenige mit dem Alleinstellungsmerkmal bin. Sonst liest so einen Benchmarkaufguss ja keiner mehr. Also bitte einmal umblättern!
- 1 - Einführung, Vorbemerkung und CPU-Daten
- 2 - Heatspreader-Details und Wärmeleitpaste
- 3 - Test-Setup und Methoden
- 4 - Übertakten und Untervolten im Schnellverfahren
- 5 - Gaming Performance HD Ready (1280 x 720 Pixels)
- 6 - Gaming Performance Full HD (1920 x 1080 Pixels)
- 7 - Gaming Performance WQHD (2560 x 1440 Pixels)
- 8 - Leistungsaufnahme und Effizienz beim Gaming
- 9 - Zusammenfassung und Fazit
78 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Urgestein
1
Veteran
Urgestein
Urgestein
Veteran
Veteran
Mitglied
Urgestein
Mitglied
Veteran
Mitglied
1
Urgestein
Neuling
Mitglied
1
Mitglied
Mitglied
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →