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AMD Ryzen 3 3100 und Ryzen 3 3300X im Test – Sparbrötchen und Rennsemmel gegen Intels Spar-Core

Takt und Last

Lässt man alle Settings auf <auto>, so wie wohl der überwiegende Teil der Selberschrauber und Kunden, dann erstaunt der Ryzen 3 3300X erneut, denn er kann sogar unter Volllast die 4.35 GHz auf allen 4 Kernen stabil halten und bricht nur bei Blender auf 4.3 GHz ein. Damit takten die 4 Kerne stellenweise höher als beim Ryzen 9 3950X und auch der Core i5 muss beim Takt Federn lassen, wenn mehr als 3 Kerne arbeiten müssen. Dann geht es runter bis auf 4 oder gar nur 3,9 GHz, trotz Enhanced Turbo auf <auto> (also aktiv).

Beim kleineren R3 3100 schafft es der Takt zwar bis knapp über die ausgelobten 3,9 GHz, was ihn in manchen Situationen bis knapp an den Core i5-9400 führen kann, aber die fehlenden 400 MHz bis zum Ryzen 3 3300X merkt man dann doch in allen Lebenslagen. Wobei der kleinere Ryzen 3 nicht etwa bahnbrechend effizienter ist, wie wir gleich noch sehen werden, sondern höchstwahrscheinlich auch an der Qualität des verbauten Chips krankt. Irgendeinen Grund musste AMD ja haben, um ein CCX noch einmal zu halbieren, was schon auf Grund der hohen Latenzen eine denkbar schlechte Idee ist.

Leistungsaufnahme im Idle

Falls jetzt jemand moniert, ich hätte die kleinen Ryzen 3 ja auch mal im Eco-Modus testen können, den kann ich beruhigen. Und zwar auch deshalb, weil es gar nicht nötig ist. Im Idle werden in jedem Fall knapp über 20 Watt fällig, egal welcher der kleinen Ryzen 3.

Leistungsaufnahme beim Gaming mit verschiedenen Lasten

Genau jetzt wird es nämlich richtig interessant! Der Intel Core i5-9400 bleibt beim leichteren Gaming zwar mit reichlich 54 Watt noch unterhalb des TDP-Fensters von 65 Watt, liegt jedoch trotz allem weit hinter den beiden Ryzens, die mit reichlich 40 Watt deutlich besser abschneiden.

Auch der schnellere der beiden Ryzen 3 ist hier nicht durstiger.

Bei Assassin’s Creed steigt die Leistungsaufnahme des Ryzen 3 3100 mit nunmehr knapp 43 Watt kaum noch an, dafür ist die CPU allerdings auch langsamer.

Der Ryzen 3 3300X liegt jetzt mit durchschnittlich 48 bis 49 Watt  immer noch gut im Rennen, da sich der Core i5-9400 bereits am TDP-Fenster von bis zu 65 Watt den Buckel reibt.

Vollast-Betrieb

ich habe bewusst auf Prime95 verzichtet, weil man mit Programmen wie Blender ebenfalls eine hohe und vor allem auch realistischere Last erreichen kann, die man so auch im Alltag reproduzieren und antreffen kann. Hier geraten dann auch alle CPUs über die gesetzten Grenzen. Intels Core i5-9400 ist mit fast 85 Watt dabei, der Ryzen 3 3100 liegt bei rund 67 Watt.

Der  Ryzen 3 3300X rendert etwas schneller, benötigt im Mittel aber ca. 69 Watt. Auch das ist kein Drama, denn der Takt wird (Dank guter Kühlung und Motherboard-Setting) gut gehalten.

Natürlich kann man sich immer streiten, ob man diese Hersteller-Vorgaben auf den Motherboards so lässt oder restriktiver vorgeht. Da aber alle CPUs „werksübertaktet“ loslegen durften, ist diese Argumentation auch müßig. Gerade bei solch kleinen CPUs wird der Endanwender bei jedem Fitzelchen mehr Leistung entzückt die Hände reiben. Dafür habe ich das Thema Übertaktung auch bewusst weggelassen. Das können die Ryzen 3 auf geeigneten Motherboards auch so schon recht gut.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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