Grafikkarten Praxis Testberichte VGA

AMD RX 6800 Overclocking und Undervolting – von über 240 Watt bis unter 180 Watt ist alles drin

Ich habe mir bewusst Borderlands 3 herausgesucht, weil es für Übertaktungs- und Untervoltungsversuche recht zickig und empfindlich ist und damit einen recht guten Indikator für eine mögliche Stabilität ist. Alles, was hier lief, ist dann auch in der Praxis über größere Zeiträume hin lauffähig gewesen. Außerdem sind hier auch die Unterschiede der einzelnen Settings sehr hoch, weil das Spiel nicht nur auf Smart Access Memory (SAM), sondern auch auf Taktänderungen gut reagiert. Bis auf die eine Messung mit SAM OFF, wurden alle anderen Benchmarks mit aktiviertem SAM gemacht.

FPS, Perzentile, Frametime und Varianzen

Ich habe mir die Mühe gemacht und alles noch einmal neu zu testen. Wir sehen, dass die Radeon RX mit der Vorgabe von 2480 MHz und einem durchschnittlichen, real erreichten Gaming-Takt von etwas über 2430 MHz  eine respektable Leistungssteigerung hinlegen kann. Immerhin 14 FPS mehr im Vergleich zum Run mit der Karte ohne SAM und OC sind erst einmal nicht schlecht und entsprechen ca. 15% Mehrleistung. Auch das mit dem 1% Low sieht noch richtig gut aus.

 

Hier noch einmal der Benchmarkverlauf als Kurve:

Die Anteile am Perzentilverlauf sind ebenfalls interessant:

Kommen wir nun zur reinen Renderzeit, also der sogenannten Frametime. Spikes gibt es in Borderlands 3 immer und Werte um oder unter 25 ms sind auch noch vertretbar.

Das Ganze lässt sich natürlich auch noch als Balkengrafik erfassen:

Die Grenzen des Untervoltens sieht man allerdings erst bei der genaueren Auswertung der Varianzen, was einmal mehr beweist, wie wichtig diese Statistik ist. Man sieht den deutlich unrunderen Verlauf bei abgesenkter Betriebsspannung sehr deutlich und es ist immer wieder frappierend, wie schonungslos gerade diese Auswertung ist:

Leistungsaufnahme und Effizienz

Jetzt kommen wir zum wichtigsten Punkt, nämlich der Leistungsaufnahme und dem, was man beim Übertakten mehr an Energie investieren muss oder beim Untervolten im Gegenzug vielleicht einsparen kann. Betrachten wir zunächst einmal den Verlauf über den gesamten Benchmark :

 

Genau das kann man nun als gemittelten Durchschnittswert auch in Balken fassen, um vergleichbarer zu werden. Am sparsamsten ist, das wundert wohl keinen, der Untervoltungs-Durchlauf mit 900 mV.  Die Normalversion ohne SAM liegt hier bereits satte 30 Watt darüber! Die 930 mV plus Taktanhebung sind noch etwas sparsamer als die Normaleinstellung mit SAM und beim OC sind es dann schon über 240 Watt!.

Wir erinnern uns: von 98.8 FPS mit Untervoltung gelangt die Karte auf 108,6 FPS mit Übertaktung und maximiertem Power Limit. Das sind ganze 10 Prozent mehr Performance für satte 35 Prozent mehr elektrische Energie!

Das zeigt uns nun auch die Effizienzauswertung, wo die untervoltete Variante einsam ihre Kreise dreht  und sich sehr deutlich vom Rest absetzen kann. Auch der Rest ist selbsterklärend, wo sich die aufs Maximum übertaktete Karte ohne Untervoltung noch effizient erweist, um sie vor die Standard-Settings mit und ohne SAM zu schieben.

Untervolten lohnt also einmal mehr, wenn man ab und zu einen kurzen Hopser tolerieren kann. Das leichte Schütteln und Zucken kann man aber fast schon übersehen, auch wenn man es anhand der Varianzen sehr deutlich nachweisen kann. Ok, so eine Grafikkarte ist ja auch nur ein Mensch und wer auf Diät gesetzt wird, hat ab und an auch mehr schlechte Laune als sonst.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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