Grafikkarten Testberichte

AMD Radeon RX 460 (4 GB): Polaris im Entry-Gaming-Bereich

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Erreichte Boost-Taktraten und Spannungen

 

Betrachten wir zuerst die Boost-Taktraten, also das, was uns im Messzyklus beim Doom-Run mit der aufgewärmten Grafikkarte als tatsächlich nutzbarer GPU-Takt zur Verfügung stand. Immerhin stabile 1256 MHz ohne jegliche Einbrüche zeugen von dem etwas höher angesetzten Power Limit der werksübertakteten Karte. Hier dürfte für eigene Taktexperimente sogar noch einiges an Luft nach oben vorhanden sein – vor allem eingedenk der recht niedrigen Temperaturen beim Gaming-Run, denen wir uns später noch widmen möchten.

 

Unter Volllast beim Stresstest tanzt der Takt jedoch schon fröhlich Polka, denn die ca. 15 Watt mehr lassen die Karte bereits knallhart in die Limitierung laufen, was man am Kurvenvelauf sehr gut sehen kann.

 

 

Die Spannungen verhalten sich dazu sehr ähnlich. Beim Gaming liegt man beim Spitzenwert kurzfristig sogar bei 1,14 Volt, wobei im Schnitt 1,125 Volt anliegen und die Schwankungen sehr gering ausfallen. Beim Stresstest schwankt es hingegen wieder wie ein Jojo im Koffeinrausch und zeigt das auftretende Limit sehr deutlich.

 

 

Temperaturentwicklung

 

Die Asus Radeon RX 460 Strix kühlt gut, denn die 64°C bei Gaming und Stresstest (Gehäuse 66°C und 67°C) sind voll im dunkelgrünen Bereich. da gibt es zumindest bei der GPU erst einmal keinerlei Kritikunkte.

 

 

Betrachtet man nun das Bild der Wärmebildkamera, dann sieht man, dass die Temperatur unterhalb des Sockels exakt dem entspricht, was die GPU-Diode als Sensorwert zurückmeldet. Die 83,4°C des Hotspots liegen auf einem kleinen Chip, der sich zwischen GPU und den Spannungswandlern oberhalb der ganzen Zuleitungen der Spannungsversorgung befindet.

 

 

Erhöht man die Last, wandert der Hotspot noch weiter in Richtung GPU und liegt definitiv nicht auf dem Bereich unterhalb der Spannungswandler. Trotzdem ist der Zuwachs der Temperaturen mit den ca. 15 Watt mehr Verlustleistung so kaum zu erklären. Doch warten wir ab, es kommt ja noch ein Kapitel.

 

 

Um dies jetzt genauer zu hinterfragen, nutzen wir die Super-Projektion und legen das Bild der Wärmekamera über das der Platinenrückseite. Wir sehen einige Shunts, die den Hotspot noch weiter verstärken, wobei die gemessenen Werte noch unkritisch bleiben. Trotzdem ist dieser Teil des Platinenlayouts eher suboptimal gelöst, weil die GPU nach längerer Laufzeit von unten her über den Sockel indirekt mit erwärmt wird. Dies für dann zu steigenden Lüfterdrehzahlen, da Asus die Regelung der gesetzten Zieltemperatur von max. 65°C ziemlich aggressiv angeht.

 

 

Lüfterkurven und Geräuschemission

 

Wir haben diesmal die Lüfterdrehzahlen ebenfalls mit Hilfe eines Filters absichtlich geglättet, um den Trend besser und verzerrungsfreier erkennen zu können. Die Kurve entspricht nun in etwa auch der prozentualen PWM-Regelung und zeigt uns, dass die Regelung beim Gaming deutlich aggresiver ausfällt, während beim Stresstest eher Zurückhaltung geübt wird. Somit hätten wir dann auch den Grund für die deutlich höhere Platinentemperatur gefunden, denn die wenigen Watt mehr können das allein bei gleichen Drehzahlen nicht bewirken.

 

 

Doch wenn wir ehrlich sind – die akzeptablen 64°C sind durch solch hohe Drehzahlen auch diesmal eine wohl doch recht teuer erkaufte Temperatur, denn wo hohe Drehzahlen regieren (müssen), wird auch viel Wind gemacht. Was nun die Frage aufwirft, wie laut die Karte am Ende wirklich agiert und vor allem auch, wie man das entstehende Betriebsgeräusch selbst rein subjektiv empfindet.

 

Gemessen wird wie immer in unserem reflexionsarmen Raum auf einem wassergekühlten, speziellen Silent-System. Die praktische Untergrenze unseres Raum-im-Raum-Konzeptes liegt bei circa 22 dB(A) – bedingt durch die laufende Hardware.

 

Wer weitere Details zu unseren Messungen wissen möchte, sei auf den Grundlagenartikel Tom’s Hardware intern: So testen wir Geräuschemissionen verwiesen.

 

Testsystem und Hardware
Mikrofon: NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei, Low Cut bei 50 Hz)
Verstärker: Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone)
Hardware: Grafikkarten-Testsystem mit optimierter Wasserkühlung:
– Intel Core i7-5930K @ 4,2 GHz, wassergekühlt
– Crucial Ballistix Sport, 4x 4 GByte DDR4-2400
– MSI X99S XPower AC
– 1x Crucial MX200, 500-GByte-SSD (System)
– 1x Corsair Force LS, 960-GByte-SSD (Anwendungen, Daten)
– Be Quiet! Dark Power Pro, 850-Watt-Netzteil
Wasserkühlung: – Alphacool VPP655 Pumpe (abgeregelt)
– Alphacool NexXxos-CPU-Kühler
– Phobya Balancer
– Alphacool 24-cm-Radiator
– 2x 12 cm Noiseblocker eLoop-Lüfter @400 U/min
Software: Smaart v.7
Messraum: eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH)
Kontrollmessungen: Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm
Ausgabewerte: – Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung
– Frequenzspektrum der emittierten Geräusche (Grafik)

Die 36 dB(A) sind zumindest besser als das, was Asus auf der Radeon RX 470 auf die Ohren der Umherstehenden ablässt. Es ist zwar kein Spitzenwert, bleibt jedoch im Rahmen dessen, was man gern als „passt schon so“ betitelt. Solides Mittelmaß ohne den Drang nach ganz vorn.

 

 

Für eine eigene Lüfterkurve bleibt natürlich auch hier noch etwas Spielraum, vor allem im Winter. Ansonsten wird man wohl damit leben müssen (und wohl auch können), was ab Werk angeboten wird.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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