Grafikkarten Testberichte

AMD Radeon RX 460 (4 GB): Polaris im Entry-Gaming-Bereich

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Messmethodik und grafische Darstellung

 

Rückschließend auf unsere Erfahrungen bei den Tests zur Radeon RX 480 und RX 470, sowie auch auf Basis von Leser-Feedback, nutzen wir nun eine deutlich andere Herangehensweise bei der Auswertung, lassen die Messungen und die verwendete Technik jedoch unverändert.

 

Neben den doppelt so großen Messintervallen dient vor allem ein Low-Pass-Filter in der Hardware und ein zusätzlicher, variabler Filter in der Auswertungssoftware dafür, die sehr kurzzeitigen Lastspitzen (und Lastabfälle) in ihrem zeitlichen Aufeinanderfolgen so zu bewerten, dass sie in jedem Fall plausibel bleiben. Der so entstehende Kurvenverlauf ist nun deutlich flacher als in älteren Diagrammen, wird aber im Gegenzug auch weniger irritieren.

 

Zur Erinnerung: Wie wir generell messen und welche Methodik sowie welches Equipment wir dabei benutzen, kann man jederzeit im Artikel Grundlagen GPUs: Leistungsaufnahme, Netzteilkonflikte & andere Mythen nachlesen.

 

Wir haben zudem deutlich großformatigere Kurvendiagramme hinterlegt, die man für ein Vollbild anklicken kann. Außerdem haben wir die Themenbereiche neu gegliedert und arbeiten zusätzlich noch mit deutlich mehr vergleichenden Balkengrafiken und auch Szenarien, die wir gemessen haben. Parallel zur Leistungsaufnahme untersuchen wir auch noch die fließenden Ströme und die Einhaltung der entsprechenden Normen. Das Test-Equipment als solches hat sich gegenüber den vorangegangenen Tests jedoch nicht geändert:

 

Leistungsaufnahme
Messverfahren:
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card)
berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung
direkte Spannungsmessung an den Stromschienen
Messgeräte:
2x Rohde & Schwarz HMO 3054, getriggert
(500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion)
4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter
(1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC)
4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz)
1x Rohde & Schwarz HMC 8012
(Digitalmultimeter mit Speicherfunktion)

Leistungsaufnahme bei verschiedenen Lasten

 

Wir haben neben den üblichen Messungen wie schon bei der Radeon RX 470 zusätzlich weitere Spiele einbezogen, wobei unsere „alte“ Benchmark-Szene aus Metro: Last Light immer noch am forderndsten ist. Diesmal erneut dicht gefolgt von Doom, wo die gemessenen Werte fast ebenso hoch liegen. Zwischen Ashes of the Singularity und Metro: Last Light liegen nur etwas mehr als drei Watt Unterschied, was auch zeigt, dass die Karte sogar in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) fast immer bis ans Limit ausgelastet war.

 

 

Die knapp 90 Watt liegen somit doch deutlich über dem, was wir anhand der PR-Aktionen im Vorfeld erwartet hätten. Allerdings müssen wir hier wirklich unterstreichen, dass es die Interpretation von Asus ist, eine übertaktete Karte mit einer solchen Leistungsaufnahme anzubieten. Wir sind uns ziemlich sicher, dass es auch einfachere Karten geben wird, die dann ohne zusätzlichen Versorgungsanschluss auskommen werden. Dann muss der Kunde entscheiden, wo er seine Präferenzen sieht.

 

Der als grauer Balken ausgeführte, sogenannte Peak-Wert, stellt die trotz der eingangs beschriebenen Glättung verbliebenen kurzen Lastspitzen in Form eines Maximalwertes dar und ist für die Praxis ohne wirklichen Belang – denn die Zeiträume sind immer noch viel zu kurz, um mögliche Folgen zu haben und somit auch nicht relevant genug für einen Einfluss auf unsere Bewertung. Die richtig kurzfristigen extremen Lastspitzen werden aufgrund der Glättung ja sowieso nicht mehr berücksichtigt.

 

Belastung der Spannungsversorgungsanschlüsse

 

Jetzt gehen wir etwas näher ins Detail und schauen uns die Aufteilung der Lasten bei ordentlicher (und realer) Gaming-Last, sowie beim Stresstest an. Da der 3,3-Volt-Mainboard-Anschlusss nicht signifikant genutzt wird (maximal 1 Watt, meist weniger), werden wir ihn im Folgenden auch nicht mehr in die verbale Auswertung mit einbeziehen.

 

Die Balance zwischen den beiden 12-Volt-Versorgungsschienen, also dem Mainboard-Anschluss und dem externen PCIe-Connector, ist wirklich gut gelungen. Es gibt in jeder Hinsicht und auf allen Schienen extrem viel Luft nach oben, so dass selbst bei weiterem OC nie und nimmer die Normen überstiegen werden können:

 

 

Das alles noch einmal als anklickbare Diagramme mit den jeweiligen Verlaufskurven für Gaming und Stresstest:

 

 

Da sich die Normen (PCI SIG) aber nur auf die fließenden Ströme beziehen, betrachten wir nun die nachfolgenden Diagramme, denn die Leistungsaufnahme ist nur die halbe Miete. Mit etwas über 4A am Mainboard-Slot ist man jedoch auf jeden Fall auf der sicheren Seite (PCI-SIG-Norm: max. 5,5 Ampere) und hätte sogar noch deutliche Reserven:

 

 

Natürlich gibt es auch für die gemessenen Ströme noch übersichtliche Großbilder zum Anklicken:

 

 

Leistungsaufnahme im Vergleich zu anderen Karten

 

Abschließend wollen wir noch sehen, wo sich die Asus Radeon RX 460 im Vergleich zu den anderen Karten einordnet, denn wir haben hierfür die höchsten gemessenen Werte der Benchmarks verwendet, die auch den Messungen der älteren Karten zugrunde lagen:

 

 

 

 

Die Leistungsaufnahme beim Gaming sinkt im Vergleich zu den älteren Karten deutlich, liegt jedoch im Multi-Monitor-Setup und bei der Blu-ray-Widergabe vergleichsweise immer noch viel zu hoch, wenn man sieht, was durchaus möglich sein könnte. Die Karte ist dennoch insgesamt betrachtet sparsam, auch wenn es Asus wohl ein wenig übertrieben hat.

 

Wie uns AMD mitteilte, gibt es mittlerweile auch eine Lösung für die hohe Leistungsaufnahme im Idle und im Niedriglastbereich, die jedoch noch keinen Einzug in die letzten Treiber gefunden hat, mit dem wir die Leistungsaufnahme gemessen haben.

 

Hier werden wir auf alle Fälle noch einmal nachmessen, nachdem der finale Treiber zur Verfügung steht.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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