Grafikkarten Testberichte

AMD Radeon RX 460 (4 GB): Polaris im Entry-Gaming-Bereich

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Als AMD nahezu sieben Monate vor der Veröffentlichung begann, erste Details zur Polaris-Architektur bekanntzugeben, waren wir ausgesprochen überrascht. Warum baut ein Hersteller bereits so früh die Erwartungshaltung an eine neue Hardware-Generation auf und wirkt dadurch dem Interesse an der aktuellen Generation entgegen? In einem nächsten Schritt gab AMD bekannt, dass mit Polaris vor allem der Massenmarkt ins Visier genommen werden solle.

 

An dieser Stelle können wir weder für die Gesamtheit der IT-Presse und noch nicht einmal für alle Redakteure von Tom’s Hardware sprechen, aber es drängte sich irgendwie schon die Befürchtung auf, es könne sich bei den angekündigten Grafikkarten ganz einfach nur um eine weitere Neuveröffentlichung bereits bekannter GPUs unter neuem Namen im 14-nm-Fertigungsprozess handeln.

 

Seit Anfang 2016 gelangten dann jedoch noch weitere Informationen ans Licht der Öffentlichkeit. Zunächst einmal wurden die ersten echten Spiele vorgestellt, die einen Nutzen aus den speziellen Features der DirectX-12- sowie Vulkan-API ziehen konnten. Davon profitiert AMD deutlich stärker als Nvidia. Zweitens versuchte Nvidia, vornehmlich das High-End-Marktsegment mit neuen Produkten zu bedienen. Darüber, wie sich ein möglicherweise kommendes Flaggschiff von AMD schlagen wird, kann an dieser Stelle selbstverständlich nur spekuliert werden.

 

Wäre Vega 10 zuerst erschienen, wäre es zu einer direkten Auseinandersetzung mit Nvidia auf Basis eines neuen Fertigungsprozesses gekommen, wobei unklar ist, wer hier letztlich die Oberhand gehabt hätte. Stattdessen kann sich AMD nun im Mainstream-Segment bei 1920 x 1080 Pixeln eine Preis-Leistungs-Krone nach der anderen sichern. Mit der RX 460 auf Basis der neuen Polaris-11-GPU (Code-Name: Baffin) soll dieser Siegeszug fortgesetzt werden. Laut offiziellen Angaben von AMD sollen die entsprechenden Grafikkarte für 110 US-Dollar erhältlich sein, die offiziellen Angaben der Board-Partner scheinen jedoch dann deutlich höher auszufallen, eine entsprechende Liste wurde uns wenige Minuten vor der Veröffentlichung des Artikels zugespielt:

 

AIB Model   SEP 
Sapphire  SAPPHIRE NITRO RADEON RX 460 4G GDDR5  € 159
Sapphire  RADEON RX 460 2G GDDR5 PCI-E HDMI  € 129
XFX  RX-460P4D € 139
PowerColor Red Dragon 2GB € 119
PowerColor RedDragon RX 460 4G core 1210mhz € 139
ASUS  STRIX-RX460-O4G-GAMING € 169
ASUS DUAL-RX460-O2G € 169
Gigabyte Radeon RX 460 2GB € 129
XFX  XFX RADEON RX 460 4GB GDDR5 TRUE OC 1220MHZ  € 159
XFX  XFX RADEON RX 460 2GB GDDR5 TRUE OC 1220MHZ  € 139

 

 

Update, 15:15 Uhr:

Laut ersten Listungen bei Geizhals scheinen die Preise für das 4-GByte-Modell doch bei 129 Euro zu beginnen. Wir bleiben dran und werden die Passagen zum Preis-LEistungs-Verhältnis gegebenenfalls noch einmal anpassen.

 

Radeon RX 460: Endlich neue Gaming Grafikkarten im unteren Preisbereich

 

Über Jahre hinweg versorgte AMD Mainstream-Gamer mit alten GPU-Designs, die immer wieder umgelabelt, neu verpackt und dann entsprechend günstiger angeboten wurden. Das lässt sich beispielsweise anhand der Radeon R9 370X aufzeigen. Diese kam Ende 2015 auf den Markt kam und ihre Trinidad-GPU wurde unter dem Namen Curaçao bereits in der R9 270X eingesetzt, die zum Launch im direkten Vergleich etwas teurer als die R9 370X war. Curaçao war aber bereits eine umbenannte Pitcairn-GPU, die wir erstmals in der Radeon HD 7870 zu Gesicht bekamen. Diese Grafikkarte erschien wiederum im März 2012 und war damals als Modell der gehobenen Mittelklasse deutlich teurer.

 

 

Der Wechsel zum 14-nm-FinFET-Fertigungsprozess bedeutet hingegen automatisch, dass wir es hier mit einer neuen GPU zu tun haben, selbst wenn Polaris 11 einige Gemeinsamkeiten mit den eigenen Vorgängern aufweist. Im Vergleich zu Polaris 10 (5,7 Milliarden Transistoren, 232 mm² großer Chip) begnügt sich Polaris 11 mit drei Milliarden Transistoren auf 123 mm². Beide GPUs gehören zur vierten GCN-Generation, aber die kleinere RX 460 wurde konzipiert, um im Hinblick auf den Stromverbrauch sehr genügsam ans Werk gehen zu können (also beispielsweise auch für den Einsatz in besonders dünnen und leichten Notebooks).

 

  Radeon RX 460 Radeon RX 470
Compute Units 14 32
Stream Prozessoren 896 2048
GPU-Takt (Base/Boost) 1090/1200 MHz 926/1206 MHz
Peak Compute (Base Clock) 1953 MFLOPS 3793 MFLOPS
Textur-Einheiten 56 128
Textur-Füllrate 67.2 GT/s 154.4 GT/s
ROPs 16 32
L2 Cache 1MB (?) 2MB
Speicher-Datenrate 7 Gb/s 6.6 Gb/s
Speicher-Bandbreite 112 GB/s 211 GB/s
Speicher-Interface 128-bit 256-bit
Stromverbrauch <75W 120W
Transistoren 3 Milliarden 5,7 Milliarden
Die-Größe 123 mm² 232 mm²
Launch-Preis (offizielle Angabe) $110 $180

Ein einzelner Graphics Command Processor ist weiterhin dafür verantwortlich, die Grapphics Queues an die Shader Engines weiterzuleiten. Gleiches gilt für die Asynchronous Compute Engines (ACEs), die die Compute Queues abarbeiten. Die Befehlsverarbeitungslogik besteht wie bereits bei Polaris 10 aus vier ACEs mit zwei Hardware Scheduler Units für priorisierte Queues, zeitlicher/räumlicher Ressourcenverwaltung und Offloading von Aufgaben des CPU-Kernel. Hier ändert sich gegenüber Polaris 10 also nichts.

 

 

Im Gegensatz dazu wurde die Anzahl der zur Verfügung stehenden Shader Engines halbiert: Polaris 11 verfügt nur über zwei, Polaris 10 hingegen über vier. Darüber hinaus bietet jede SE von Polaris 11 sieben aktiverte Compute Units, bei Polaris 10 gibt es jeweils neun. Bei 64 Stream Prozessoren und vier Textureinheiten pro CU ergeben sich somit rein rechnerisch 896 Shader- und 56 Textureinheiten auf Polaris 11.

 

Mit zwei Render-Back-Ends pro Shader Engine mit jeweils vier ROPs und insgesamt 16 Pixeln pro Takt gibt es auch hier nur die Hälfte dessen, was wir auf einer Radeon RX 480/470 vorfinden. Auch das Speicherinterface wurde bei Polaris 11 auf 128 Bit zurechtgestutzt, was AMD durch den Einsatz von GDDR5 mit 7 Gbit/s zu kompensieren versucht. Dennoch liegt die theoretische Speicherbandbreite nur bei 112 GByte/s.

 

Die GPU der RX 460 geht mit einem Basis- bzw. Boost-Takt von 1090 bzw. 1200 MHz ans Werk. Während unsere US-Redaktion für ihre Tests eine Sapphire Nitro Radeon RX 460 OC erhielt, wurde unserer deutschen Redaktion eine Asus Srtix RX 460 zur Verfügung gestellt, die in Doom bis zu 1256 MHz Takt abliefern kann, aber in FurMark heruntertaktet.

 

Die Verwendung von zwei leicht unterschiedlichen Grafikkarten in diesem Test hat aber keine wirklich signifikanten Auswirkungen auf die Benchmarkwerte der Enty-Level-Pixelbeschleuniger für Gamer. Die Sapphire nutzt nur acht Lanes des PCI-Express-3.0-Interfaces, bei der Asus sind es demgegenüber die vollen 16 Lanes. Bei einem Stromverbrauch von unter 75 Watt kann die Versorgung ausschließlich über den PCIe-Steckplatz auf dem Mainboard erfolgen, dennoch haben sowohl Asus als auch Sapphire einen sechspoligen Netzteilanschluss auf ihren Grafikkarten untergebracht.

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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