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AMD Radeon Pro WX 8200 im Test – Benchmarks und exklusive Hardwaredetails

Mit der Radeon Pro WX 8200 schiebt AMD eine neue Workstation-Grafikkarte mit Vega56 nach, die sich unterhalb der Radeon Pro WX 9100 bzw. der Frontier Edition platziert (beide Vega64). Ich habe die Karte aber nicht nur gebenchmarkt, sondern auch zerlegt und im Labor Vieles gemessen. Mit sehr interessanten Erkenntnissen!

Leistungsaufnahme und Lasten

Die Leistungsaufnahme dieser Karte liegt mit 9.1 Watt im Idle angenehm niedrig. Beim 3D-Loop liegt diese Karte mit 236 Watt nur knapp über der angegebenen Boardpower und im Torture-Loop mit ca. 241 Watt auch nicht sensationell oberhalb des im BIOS vorgegebenen Power Limits. Übertakten geht bei der Workstation-Karte leider nicht, was auch fürs Untertakten gilt. Ein BIOS, volles Ballett. Einen Spar-Schalter, wie bei den Consumer-Karten, sucht man hingegen vergebens.

Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was AMD dieser Karte in der Firmware an Limits mit auf den Weg gegeben hat. Manuelles Untervolten geht leider nicht, wobei die Spannungen im Mittel gar nicht so erschreckend hoch lagen.

Die Lastverteilung auf die Rails fällt gut aus, denn niemals werden die maximalen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots überschritten. Die Hauptlast von ca. 70% tragen allemal die beiden externen 12V-Anschlüsse der Karte.

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt.

Für die Radeon Pro WX 8200 würde ich deshalb sicherheitshalber durchaus mit ca. 300 bis 350 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Intervalle, wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

 

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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