Grafikkarten Testberichte VGA Workstation

AMD Radeon Pro W5700 im umfangreichen Test – Preis und Leistung stimmen, doch reicht es auch für die Quadro RTX 4000?

Zusammenfassung

Ohne Raytracing kann man sicher auch im Workstation-Bereich aktuell noch sehr gut leben, wenn man nicht gerade als Content-Creator derartige Spezialgebiete beackern muss oder möchte. Aber es bleibt abzuwarten, ob der grüne Strahlen-Hype-Train nicht doch noch irgendwann so in Fahrt kommt, dass man ihm nicht mehr ausweichen kann. Im Bereich der Entwickler und Konstrukteure muss man abwägen, wo die kundenspezifischen Prämissen liegen, denn die Unterschiede zwischen den Produkten von AMD und Nvidia sind deutlich breiter gestreut.

Der aktuelle Straßenpreis von ca. 830 Euro für die Radeon Pro W5700 ist sicher ein gutes Argument, wenn man auf Software setzt, mit der die Karte wirklich richtig gut kann. Selbst Solidworks macht da in den neuesten Versionen immer wieder eine gute Figur. Wo viel Licht ist, ist allerdings auch immer mal wieder ein Schatten und so kommt es bei einigen der getesteten Anwendungen zu Leistungseinbußen oder Performance-Nachteilen gegenüber dem Mitbewerber-Produkt. Wobei endlich einmal die positiven Eindrücke überwiegen.

Denn auch wenn so manche Anwendung noch nicht so recht mag, unbenutzbar ist das meiste davon trotzdem nicht und man kann auf Besserung warten. Hier ist dann AMDs Treiber-Team gefordert, auch was die Hardware-Kompatibilität mit den eigenen Produkten betrifft. Ich will das nicht thematisieren, aber warum AMD diese Grafikkarte nicht auf einem potenten Ryzen-System mit PCIe 4.0 getestet hat, weiß man wohl auch nur bei AMD selbst. Mal abgesehen von Werbefaktor, den man verschenkt, lässt man vermutlich auch Bandbreite liegen, wenn es um richtig große Workloads geht, die mehr fordern als die bösartigsten Spiele. Oder hatte man vielleicht doch die gleichen Probleme wie ich?

Die technische Umsetzung der Karte, mit einer bei den Spannungswandlern im Gegensatz zur Radeon RX 5700 voll bestückten Platine, ist eine saubere Sache. Der Kühler funktioniert wie er soll und am Ende sogar leiser als befürchtet, aber immer noch hörbar unter Last. Dafür bekommt man die Abwärme wenigstens fast vollständig über die Slotblende aus dem Gehäuse heraus. Apropos Abwärme. Die dafür nötige Leistungsaufnahme hält sich endlich in Grenzen, auch wenn man die Quadro RTX 4000 in vielen Belangen nicht erreicht. Aber der Anfang ist gemacht.

Fazit

Aufgeholt ja, eingeholt auch aber überholt hat man die Quadro RTX 4000 (noch) nicht ganz. Aber man ist zumindest endlich mal wieder nah genug dran, um auch wieder mitspielen zu können. Die Radeon Pro W5700 wird ihre Käufer finden, da bin ich mir sehr sicher, auch wenn die grüne Fraktion in so mancher Anwendung immer noch die Nase vorn hat. Für einfachere Aufgaben, passende Software oder semi-professionelles Arbeiten mit zertifizierten Treibern eignet sich die Karte allemal. Da muss man sich mit ihr auch nicht verstecken

Ich werde, falls der Wasserblock wie erhofft passt, noch einen Umbau machen und die Karte auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten übertakten. Und wer glaubt, das ginge nicht – mit etwas Nachdenken habe ich es trotz Sperre trotzdem geschafft. Also dranbleiben, auch wenn so etwas für den Produktiveinsatz ja eher kontraproduktiv ist. Aber zu wissen, dass was geht, wenn man möchte, ist dann schon Funfaktor hoch Drei. Und gegen eine wassergekühlte Workstation-Grafikkarte hat auch sicher niemand etwas. Genug gespoilert für heute, man liest sich!

AMD Radeon PRO W5700, 8GB GDDR6, 5x mDP, USB-C (100-506085)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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