Grafikkarten Testberichte VGA Workstation

AMD Radeon Pro W5700 im umfangreichen Test – Preis und Leistung stimmen, doch reicht es auch für die Quadro RTX 4000?

Leistungsaufnahme und Lasten

Die Radeon Pro W5700 ist im Idle mit 12.8 Watt recht sparsam, allerdings ist die GeForce RTX 4000 über 3 Watt genügsamer, was etwas im Widerspruch zum AMDs Homepage steht, wo allerdings nur Steckdosenmessungen zum Tragen kommen. Ich messe die komplette Board-Bower (TBP) an allen vier Versorgungs-Rails (3x 12V + 3.3 Volt) . Beim D3D-Loop und ca. 99% GPU-Last liegt die sogenannte GPU-Power im Durchschnitt ziemlich genau bei den durch das Power Limit vorgegebenen 150 Watt, was sich durch die restlichen Komponenten und Verluste (ca. 25 Watt) dann auf ca. 175 Watt aufsummiert. Die Quadro RTX ist intern strikt per BIOS auf 125 Watt begrenzt und liegt deshalb natürlich auch nur knapp unterhalb dieser Marke.

Solange man im 2D/3D entwirft und die Flächen einfach durch Shading füllt, jedoch nicht Rendert und keine Animationen im Loop laufen lässt, kann sich die Leistungsaufnahme von knapp 84 Watt wirklich sehen lassen, denn sie liegt nur knapp über der RTX 4000. Wenn man dann jedoch einmal final rendert oder einen Stresstest laufen lässt, kommen bei der Radeon Pro W5700 auf die 175 Watt des D3D-Loops noch einmal ca. 5 Watt drauf, bei der Quadro RTX 4000 sind es knapp 2 Watt mehr. Wir dürfen aber nie vergessen, dass sich AMDs Angaben der TDP auf die GPU allein beziehen, während Nvidias TBP das gesamte Board umfasst. 

Die Lastverteilung auf die Rails fällt perfekt aus, denn im Normalbetrieb und beim OC werden die maximal zulässigen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots nie überschritten. Das Balancing ist hier wirklich gut gelungen und die Entscheidung für 7 statt 6 GPU-Phasen ist wirklich vorbildlich und liegt auf dem sehr guten Niveau der RX 5700 XT. Bei der RX 5700 mit nur 6 Phasen war es im Lastbereich über ein Ampere mehr.

 

Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Intervalle, wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse.  Vergleichen wir den D3D-Loop mit der Dauerlast beim Rendern…

… dann sehen wir sehr schön die Limitierung durch den Arbitrator, wenn es darum geht, die aufgenommene Leistung nicht explodieren zu lassen.

Netzteilbemessung und Kaufempfehlung

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für die Radeon Pro 5700 würde ich deshalb mit 200 bis 220 Watt an der Netzteilgesamtleistung für 12 Volt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen und das Auslösen nervöser Schutzschaltungen zu vermeiden:

 

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:

AMD Radeon PRO W5700, 8GB GDDR6, 5x mDP, USB-C (100-506085)

MindfactoryZentrallager: verfügbar, Lieferung 3-5 WerktageFiliale Wilhelmshaven: nicht lagerndStand: 19.04.24 13:42231,43 €*Stand: 19.04.24 13:47
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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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