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AMD dominiert den deutschen CPU-Markt – Intel nur noch Nebendarsteller?

Die Verkaufszahlen eines der größten deutschen Hardware-Händler zeichnen ein eindeutiges Bild: AMD hat Intel auf dem CPU-Markt weit hinter sich gelassen. Am 25. Januar 2025 gingen insgesamt 23.615 AMD-Prozessoren über die Ladentheke, während Intel mit 2.010 verkauften Einheiten kaum eine Rolle spielte. Dies entspricht einem Marktanteil von 92,16 % zugunsten von AMD. Noch gravierender wird die Diskrepanz beim Umsatz: 8,3 Millionen Euro gegenüber 600.000 Euro lassen kaum Zweifel daran, dass sich Intel in einer problematischen Lage befindet.

Ryzen 7 9800X3D als Verkaufsschlager

Der klare Gewinner des Tages war der Ryzen 7 9800X3D, von dem 8.390 Einheiten verkauft wurden. Auch andere Modelle der X3D-Reihe fanden reißenden Absatz: Der Ryzen 5 7600X3D kam auf 2.430 verkaufte Einheiten, während der ältere Ryzen 7 7800X3D immerhin noch 1.640 Stück erreichte. Überraschend stark zeigte sich zudem der Ryzen 5700X3D, der mit 1.230 verkauften Exemplaren trotz älterer Zen-3-Architektur weiterhin gefragt ist.

Intel aus den Top 20 verdrängt

Intel hingegen spielte bei den meistverkauften CPUs so gut wie keine Rolle. Kein einziger Prozessor des Unternehmens schaffte es in die Top 20 der Verkaufscharts. Erst auf Platz 30 taucht mit dem Core i5-14600KF das erste Modell von Intel auf. Die neue Arrow-Lake-Generation scheint beim Publikum komplett durchgefallen zu sein: Der Core Ultra 7 265KF konnte nur 50 Einheiten absetzen, während der Flaggschiff-Prozessor Core Ultra 9 285K mit kümmerlichen 10 Verkäufen kaum als Erfolg gewertet werden kann.

https://x.com/TechEpiphanyYT/status/1886441247197590001

Plattform-Trends: AM4 weiterhin stark, AM5 holt auf

Ein Blick auf die Plattformverteilung zeigt, dass sich Intels Schwierigkeiten nicht nur auf einzelne Modelle beschränken. AMDs alte AM4-Plattform bleibt trotz ihres Alters äußerst populär und verkauft sich fast dreimal so gut wie alle Intel-Plattformen zusammen. Gleichzeitig wächst der Marktanteil von AM5 stetig und erreicht nun 71,84 %.

Warum Intel verliert – und wie es weitergeht

Mehrere Faktoren tragen zu Intels schwacher Marktposition bei:

  • Geringe Verfügbarkeit und wenig attraktive Produkte: Die neue Core-Ultra-Serie scheint bei den Kunden nicht anzukommen.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: AMD bietet mit den X3D-Chips eine starke Gaming-Performance zu wettbewerbsfähigen Preisen.
  • Langsame Plattform-Entwicklung: Während AMDs Sockel AM4 und AM5 eine lange Lebensdauer haben, zwingt Intel Nutzer häufiger zu neuen Mainboards.

Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wird Arrow Lake in Kürze bedeutungslos sein. Um das Ruder herumzureißen, müsste Intel entweder seine Gaming-Leistung deutlich verbessern oder mit der nächsten Generation grundlegend neue Impulse setzen. Aktuell sieht es jedoch so aus, als hätte AMD den Markt weitestgehend unter Kontrolle.

Source: TechEpiphanyYT

 

Kommentar

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chippi

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30 Kommentare 47 Likes

"Am 25. Januar 2025 gingen insgesamt 23.615 AMD..."
Falsch übersetzt / interpretiert. --> CPU Retail Sales January '25
Richtig wäre:
"Im Januar 2025 gingen insgesamt 23.615 AMD..."

Die Zahlen wären sonst schon arg viel für nur einen Tag ;-)

PS: Ich vermute ganz stark, dass es sich nur um Mindfactory handeln kann. Das sind die einzigen, die solche Zahlen produzieren können in Deutschland.

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komatös

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Interessant sind nur die weltweiten Verkaufszahlen. Wie dem auch sei, momentan könnte AMD preistechnisch wilde Sau spielen ohne wirkliche Konkurrenz.

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P
Pokerclock

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Man bekommt zuweilen ganz günstig S1700-Mainboards im Abverkauf. Dazu ein 14700 bzw. für die ganz Sparsamen einen 13700F. Powerlimit aufheben und schon hat man eine sehr günstige Plattform am Start. Man kann natürlich auch lieber knapp 600 € alleine für die CPU ausgeben...

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Martin Gut

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8,494 Kommentare 4,108 Likes

Interessant sind vor allem die Zahlen ganzer Bereiche wie CPUs für PCs, Laptop-CPUs, Server-CPUs. Was als einzelverpackte Prozessoren über den Ladentisch (oder Versand) geht, ist nur der kleinste Teil. Das ist nur was Selbstbastler kaufen und nicht, was in Fertig-PCs und Laptops verbaut wird.

Die Tendenz ist natürlich trotzdem erstaunlich.

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D
Discovery_1

Neuling

8 Kommentare 3 Likes

Wenn Intel überhaupt noch ein Fuß in die Tür bekommen möchte, müssten sie in meinen Augen mit den Preisen deutlich runter, und das nicht nur bei den Prozessoren. Das Gesamtpaket bei Intel ist aktuell einfach völlig unattraktiv, finde ich zumindest. Eigentlich wollte ich mal wieder auf ein Intel-System setzen, da ich jetzt schon über 10 Jahre bei AMD bin. Aber wieso sollte ich, Intel?

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T
Tralien

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191 Kommentare 69 Likes

Bin ich der einzige, der findet, dass man aus den Verkaufszahlen von Mindfactory nicht auf dem gesamten CPU-Markt schließen kann?
Ich mein, welchen Marktanteil hat Mindfactory überhaupt? Und wer kauft da überhaupt ein außer Privatpersonen für den Eigenbedarf?

Die Zahlen sind interessant, die Schlussfolgerung erscheint mir allerdings ein bisschen Größenwahnsinnig. Zahlen für den CPU-Markt sieht man in den Quartalsberichten von AMD und Intel, nicht bei einem einzigen Endkunden-Händler ;)

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HerrRossi

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Intel verkauft immer noch massenhaft CPUs in den Fertig-PCs, da kommt AMD bei weitem nicht ran.

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Denniss

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Mindfactory ist sowas wie ein Snapshot des deutschen Retailmarktes. Bei Amazon US sind die AMD CPU wohl auch weit vor den Intels.
Die Marktanteile werden aber im OEM-Markt geschaffen und da ist Intel halt noch weit vorn

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HerrRossi

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Schnuffel

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262 Kommentare 262 Likes

PCGH hatte letztes Jahr Zahlen (Marktforschungsinstituts Mercury Research) von ca 75/25 Intel/AMD über alle Bereiche.
PCGH
Denke nicht das sich das groß ändert.

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T
TheSmart

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Was gut für AMD ist..ist nicht zwangsläufig gut für den Kunden..
Noch hält sich AMD einigermaßen zurück mit den Preisen.
Ich denke sie wollen vor allem attraktiv sein für Wechsler auf AM5.
Aber mit den relativ neuen CPU´s für die AM4-Plattform haben sie Intel richtig wehgetan.
Denn sie haben damit einen alten.. eigtl schon toten Sockel weiter gepflegt und ihn attraktiv gehalten für all dejenigen, die nicht das letzte Quäntchen Leistung brauchen und die damaks doch horrenden Preise für AM5-Mainboards bezahlen wollten.
Und wenn Intel weiterhin an seiner Produktpolitik festhält, das man für fast jede neue Generation an CPU´s ein neues Mainboard braucht.. tja selberschuld Intel.

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A
ArcticWolf

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Wie kommt es eigentlich, dass in so vielen Fertig-PCs immer so häufig Intel ist? In meinen Arbeitsrechnern hatte ich bisher nie AMD. Die Serverwelt sieht natürlich anders aus.

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Arcaras

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77 Kommentare 33 Likes

Glaube nicht, dass der durchschnittliche PC Käufer sich um irgendwelche Aufrüstmöglichkeiten seines PCs Sorgen macht. Da wird irgendwas bei MediaMarkt von der Stange gekauft und so lange geritten, bis was Neues her muss.

Rabatte seitens Intel, Marketingzulagen, usw. .....

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Martin Gut

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8,494 Kommentare 4,108 Likes

Einen Teil hat Arcaras bereits erwähnt. Dazu kommt jahrzehntelange gute Zusammenarbeit mit vielen Produzenten. Ein Mainboard für einen Laptop muss ja genau für diesen Laptop und für die zu verbauende CPU gebaut werden. Da scheint Intel die Hersteller sehr gut unterstützt zu haben.

Schon länger haben die meisten Intel-CPUs eine integrierte Grafik. Das macht den Bau eines Laptops oder Office-PCs einfacher und günstiger.

Lange waren die Intel-CPUs leistungsstärker. Das war ein gutes Verkaufsargument und solche Meinungen bleiben in den Köpfen weniger gut informierter Leute auch noch lange erhalten.

Wenn man so viel Erfahrung mit einem Hersteller hat, wechselt man nicht so gerne und einfach zu einem anderen, auch wenn er auch gute CPUs anbietet. So eine Zusammenarbeit muss man immer als Gesamtpaket ansehen und die Hersteller müssen sich entscheiden, welche Partnerschaften sich lohnen und ob man mehrere pflegen oder wechseln will.

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Y
Yumiko

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AMD verkauft immer noch massenhaft CPUs in den Konsolen, da kommt Intel bei weitem nicht ran.

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8j0ern

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3,398 Kommentare 1,073 Likes

Unabhängig davon, sie sollen die FreeSync Zertifizierung einfach Fortsetzen.

Was bessere bekommt man zur Zeit leider nicht, wir nennen sowas eine Full System Certification.
Kein Wunder wollen die Konsolen Hersteller nichts anderes, wenn Sichergestellt wird, dass die Qualität auf dem Display passt und nicht nur in den Benchmark Zahlen.

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Q
QuFu

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169 Kommentare 54 Likes

Na so ein Quatsch... Ja sicher, für den CPU-Retail-Markt für die leistungsambitionierten Techies mag das stimmen eine stimmige Tendenz zeigen, aber die Überschrift ist ja wohl eindeutig aus einem Spezialistenforum geklaut, wo gerne regelmäßig das Ende von irgendwas prognostiziert wird. Wenn Intel gemessen an den realen AMD Marktzahlen nur eine Nebenrolle spielen würde, wäre die momentane Verfügbarkeit von Highend-Grakas eher Nebensache... ;)

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Capt.Flint

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39 Kommentare 22 Likes

Wir sind zwar nur eine kleine Firma mit 15 PC's, aber X99/6950 war die letzte Intel Plattform. Seit Zen-2 bei AMD. Allein durch den längerfristigen Kostenfaktor der Plattform AM4 hat sich das mehr als rentiert. Ich kann auch das Geweine der Intel-Fanboys nicht nachvollziehen. Jahrelang hat Intel mit 100 MHz mehr + neuen Sockel inkl. Mainboard die Kunden verar.... -gerupft. Der Umgang mit eigenen Fehlern bringt einen ja auch schon seit dem FDIV-Bug auf die Palme. Nichts daraus gelernt (siehe aktuell 13./14. Gen Degrading). Seit langem hatte ich nur darauf gewartet, denen nach Thunderbird und Athlon 64 X2 mal wieder eine lange Nase zu drehen. Eigentlich hatte ich von Intel eine viel schnellere und deutlichere Reaktion erwartet. Nach dem Netburst-Fiasko kamen sie ja auch recht zügig mit einem neuen Ansatz zurück.
Aber... "Marktführer" können kommen und auch wieder gehen, je nach dem wie groß die Fehleinschätzungen sind. Wer kennt heute noch Commodore/Amiga oder 3Dfx... Jeder hatte es, -und wer es nicht hatte wollte es :) . Aber eben nur noch Staub der Computergeschichte.
AMD lehnt sich ja mittlerweile auch schon zurück. 16 Kern Epyc-CPU mit 3D-Cache wäre ein echter Kracher, liegt bestimmt in der Schublade. Besteht aber eben keine Notwendigkeit, reicht ja auch so.
Im geschäftlichen Bereich denkt man sowieso anders. Da ist es mir nur Recht, wenn so viele wie möglich weiter bei Intel kaufen... -und AMD nicht wie früher Intel über (zu) viele Jahre "alternativlos" und selbstherrlich wird. Mindestens zwei konkurrierende Chiphersteller müssen schon da sein. Sonst kein Fortschritt -und (zu) hohe Preise.
Morgen kann sich das Karussell schon wieder anders herum drehen, je nachdem ob Intel noch Innovation kann. Oder ein neuer Player... wer weiß das schon.

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Replica

Mitglied

25 Kommentare 18 Likes

Da man bei fertig PC´s gut verkauft ist aber auch nur die halbe Warheit, da die Margen auf den meist minderpotenten CPU´s nicht so prikelnd sind. Ich hatte bei Mir in der Firma vor ein paar jahren alle J1900 Celerons (keine Ahnung wieso man sowas baut und auch noch jemand kauft) Boards entsorgt und gegen B450 mit Athlon 3000G getauscht, und die werden jetzt gegen 5500gt und 5700g getauscht. Die sind schnell, günstig und vorallem aufrüstbar auch nach jahren.
Wo sind die Zeiten von Intel als es noch 440BX gab, wo mit Adapter ein 1400MHz P3-S drauf lief;)

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Samir Bashir

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