Testberichte

Vor genau 10 Jahren: Bug oder Feature? AMDs Catalyst erkennt die eigenen Treiber nicht | igorsLAB Retro

Manuelle Freilegung einer versteckten Option:

Wir wechseln, so wie im letzten Abschnitt bereits im Detail geschildert, zunächst in das Entpack-Verzeichnis und von dort aus in das Unterverzeichnis „Config“. In diesem wiederum befindet sich die Datei „InstallManager.cfg“. Diese Datei öffnen wir zum Bearbeiten mit einem geeigneten Texteditor, es reicht auch „notepad.exe“, also der Editor von Windows selbst. Wir betrachten die drittletzte Zeile und die Option „ShowUpdate“. Diese ist standardmäßig auf „false“ (falsch) gesetzt und damit deaktiviert. Wir aktivieren diese Option, indem wir den Wert auf „true“ (wahr) setzen und die Datei abspeichern. Wenn wir jetzt das Installationsprogramm starten, finden wir in der Hauptauswahl einen weiteren Auswahlpunkt:

Nutzt man nun die neu angezeigte Auswahloption „Aktualisieren“ dann wird ein neuer Assistent angezeigt:

Hier kann man nun einzelne Komponenten aktualisieren ohne sie zuvor deinstallieren zu müssen. Soweit wir rekonstruieren konnten, bietet die „Installation“ beim Installieren nur eine begrenzte bis gar keine automatische Deinstallation in einem Zyklus an, während die „Aktualisierung“ sogar Deinstallation und Installation der gewählten Komponenten vereint. Man spart also einen kompletten Durchauf für die Deinstallation. Das ist auch deswegen interessant, da Windows nach einem eventuell geforderten Neustart beim Hochfahren gerade deinstallierte Dateien automatisch durch eigene ersetzt, obwohl dies so nicht gewünscht ist.

Fazit

Man sollte sich als Catalyst-Benutzer eine gewisse Abgeklärtheit angewöhnen. Nicht alles, was auf den ersten Blick unlogisch erscheint, ist auch wirklich systemrelevant oder schädlich, obwohl in fast jedem Fall zumindest ärgerlich. Wenn man gewisse Funktionen und Workarounds kennt und auch zielgerichtet nutzt, dann lassen sich viele Ungereimtheiten und Probleme einfacher lösen, als es anfangs den Anschein hatte.

Mit Hilfe des manuellen Editierens der Konfiguration des Catalyst-Setups kann man sich somit in sehr vielen Fällen selbst helfen. Wir haben deshalb diese kleine Anleitung so ausführlich dokumentiert, um auch dem Neueinsteiger und nicht so versierten Anwender eine Brücke zu bauen. Auch wenn dem Catalyst im Allgemeinen ein gewisser Ruf vorauseilt – Software wird von Menschen geschaffen und der Catalyst ist unterm Strich mit Sicherheit besser als sein Ruf. Denn je mehr Funktionen eine Software vereint und um so komplexer sie ist, um so mehr Fehler können sich einschleichen. Das sollte man bei seiner (oft berechtigten) Kritik nicht vergessen.

Das Einzige, was einen etwas faden Beigeschmack hatte, war der laxe und etwas inkompetente Support, der unseren Leser recht ratlos zurück lies. Aber vielleicht liest ja der betreffende Mitarbeiter diesen Artikel und schneidet sich das Wichtigste aus. Dies nennt sich dann auch Eigeninitiative. Also das, was einen gelernten ATI/AMD-Endanwender schon seit Jahren auszeichnet. Schön wärs.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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