Teardown: Wir schauen einmal in den Kühler
Wer wie ich den maximalen Durchfluss der Pumpe braucht, wird erst einmal enttäuscht sein. Rund 150 l/l sind jetzt nichts, was einem in einem sehr einfachen Loop wirklich begeistern kann. Aber dafür gibt es ja Werkzeug und neugierige Redakteure. Das Abschrauben der Frontblende geht schnell, aber die sehr kurzen Schrauben könnten durchaus einen Millimeter länger sein, denn mehrmals demontieren wird sonst zum Reinfall. Die greifen wirklich nur mit zwei Windungen. Ich habe lieber eigene genommen: läuft.
Was wir sehen, ist das das Reservoir und nun wissen wir auch, wo die Wasserstandsanzeige herkommt. Und auch die Temperaturanzeige ist sichtbar. Oben sehen wir noch den Befüllstutzen und den für die Entlüftung. Das war es aber auch schon. Da der ganzen Kühler aus zwei U-Schalen und einem Rahmen besteht, muss ich nur die obere Schale abschrauben, aber ganz so einfach, wie gedacht, ist das alles nicht. Alphacool meinte dazu, dass der Kunde ja normalerweise keinen Grund hat, dort reinzuschauen. Doch, ich hatte einen!
Wenn man die obere Schale abhebt, sieht man das Kunstwerk aus verschlauchten Radiatoren und Lüftern. Im Deckel befindet sich der 240mm Radiator samt der Lüfter im Pull-Modus. Ich hätte es anders montiert, aber man wird sich schon was dabei gedacht haben. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Der schmalere 120 mm Radiator sitzt unten und die Schläche sind so kurz, dass man es kaum verlustfrei aufklappen könnte. Das muss man zwar nicht zwingend, aber man sollte wirklich aufpassen, nichts übermütig abzureißen. Doch ich wollte und musste da zumindest teilweise durch, weil mir einfach der Durchfluss fehlte. Die Ursache wollte ich wirklich wissen…
Gedrosselte Pumpe? Kann man ändern!
… und habe sie auch gefunden. Wenn man sich bis zum Reservior vorgekämpft hat, dann sieht man schnell, warum nur ein mittlermäßiger Strahl aus dem Outlet kommt. Die Pumpe steht ab Werk nur auf 50%, der Regler befindet sich also zwischen 2,5 von 5 Stufen. ich kann mir das nur so erklären, dass die die Originalstellung ist, mit der diese Pumpen normalerweise einzeln zum Kunden gelangen. Aber dann hätte man das bei der Montage unbedingt anpassen müssen. Ich habe einen Bit-Schlüssel mit flexiblem Zwischenstück, so dass das Umstellen auf Maximum kein Klacks war. Ein langer Schraubendreher täte es aber sicher auch.
Hands-On und Fazit
Ich schrieb es ja Eingangs, dass der Betrieb nicht lautlos von statten geht. Lassen wir das mit der Pumpe und den für eine Demontage eher ungeeigneten Winz-Schrauben mal beiseite, dann ist es im Inneren eine exterm solide und vor allem auch performante Lösung. Selbst wenn ich den Pull-Betrieb der zwei Lüfter auf dem 240er Radiator nicht ganz verstehe, aber es wird schon (k)einen Grund haben. Als portable Wasserkühlung ist das Teil geradezu ideal, denn man muss sich um nichts kümmern und auch die Alarmfunktion beim Systemversagen ist praktisch.
Die gemessenen 48,7 dB(A) im Abstand von 1 Meter sind recht laut, aber es ist ja auch keine Schönwetter-Kühlung, sondern ein echter Schwerarbeiter, der mir in sehr vielen Fällen den extrem schweren und zudem auch unhandlichen Chiller ersetzen kann. Für diese Zwecke geht die Investition sicher für viele in Ordnung, aber für den privaten PC im Arbeitszimmer ist das natürlich nichts. Das mit der Pumpe wird gerade mit der Produktion geklärt, da wird man also in Zukunft nicht selbst erst aufwändig nachbessern müssen.
Ja, die Einzelteile sind in der Summe sicher etwas billiger, aber wenn man den Aufwand und die inkludierte Betriebssicherheit berücksichtig, geht das sogar noch in Ordnung. Zumal es ja sicher eher gewerbliche Nutzer ansprechen dürfte. Aber da auch ich damit arbeite, dachte ich mir, Euch mal einen Teil meiner Wasserspiele vorzustellen. Nach knapp 3 Monaten Einsatz habe ich bisher bis zu Verlustleistungen von 900 Watt in der Summe nichts Gegenteiliges finden können. Auch das ist immerhin schon eine Erwähnung wert. 😀
11932_Alphacool_ES_Orbiter_360_TS_Manual
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