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Alphacool Eiswolf 2 im Test gegen eine Nvidia GeForce RTX 2080 Ti mit 300 und 380 Watt – mit etwas Eigeninitiative eine (fast) perfekte Lösung

Zusammenbau und wichtige Hinweise

RTFM ja, aber bitte trotzdem mit- und weiterdenken. Ich habe mich bereits mit dem Hersteller in Verbindung gesetzt und die nachfolgend aufgetauchten Unstimmigkeiten besprochen. Es steht somit alles bereits auf der To-Do-Liste und kann von jedem zudem recht einfach selbst gelöst werden. Zunächst muss man die Karte seiner Wahl erst einmal komplett demontieren und säubern, was allerdings keine Hürde darstellen sollte. Alle abmontierten Teile sollte man natürlich ordentlich reinigen und eintüten. Ehrensache übrigens.

Die Wärmeleitpads gehören auf den Wasserblock und nicht aufs PCB. Der Block sollte später bei der Endmontage auf dem Tisch liegen und das PCB von oben aufgesetzt werden. Dann fällt auch beim Überkopfdrehen der Platine nichts mehr ab (und runter).

Hat man die Platine gereinigt und die GPU erneut mit Wärmeleitpaste versehen, kann man die Montage realisieren. Und genau jetzt kommt mein erster Einwurf. Zuerst sollte man die vier Schrauben direkt am GPU-Sockel verschrauben, nicht die vier weiter außen liegenden Bohren und Gewinde nutzen. Das hat Nvidia beim Original aus gutem Grund mit der Vapor-Chamber genauso gemacht. Die vier weiter außen liegenden Gewinde muss man allerdings ebenfalls nutzen, um den RAM vorm einseitigen und asymmetrischen Druck zu entlasten (Space Invaders!).

Hier muss man allerdings auf vier weitere Schrauben (aus dem eigenen Bestand) setzen, die (noch nicht) mitgeliefert werden und leider fehlen. Allerdings sind 8 Schrauben für einen ordentlichen Kontakt dieses sehr wichtigen Areals wirklich das Minimum. Ich hatte testweise mit weiteren zwei Gewindehülsen getestet, dort aber keine Verbesserungen mehr feststellen können. Wer es ganz genau machen möchte, kann auch die passenden Ultrasoft-Pads noch in die Spulenmulden legen. Das bringt im Maximalfall im Bereich um die Spannungswandler noch einmal bis zu 4 Grad weniger. In meinen späteren Messungen habe ich jedoch den Originalzustand gemessen, wie ihn auch der Kunde vorfindet.

Wer genau hinschaut sieht auch, dass ich unter die Federschrauben noch Unterlegscheiben aus Acryl gelegt habe. Erstens erhöht das die Sicherheit und Zweitens, noch viel wichtiger, den möglichen Anpressdruck. Wer es nicht glaubt: testen. Wer sich und sein Ergebnis später einmal ohne große Hilfsmittel testen möchte, kann den richtigen Kontakt zwischen Kühlerboden und GPU ganz einfach testen.

Ich habe den Wasserblock mehrmals und unter verschiedenen Aspekten montiert. Wenn man alles richtig gemacht hat und der Kontakt passt, dann sollten nicht mehr als 15 bis 17 Grad Unterschied zwischen Wassertemperatur und GPU-Diode (z.B. GPU-Z) liegen. Würde man also z.B. extreme 83 °C für die GPU messen (Temperatur Target), wäre das Wasser mit weit über 65 °C schon so heiß, dass man Angst vorm Platzen haben müsste.

Die Wassertemperatur lässt sich mit einem simplen Temperatursensor messen, den man z.B. wie ich mal anstelle des Nachfüllstopfens reinschraubt. Aller Temperaturunterschiede von mehr als 17 °C belegen einen mangelhaften Kontakt zwischen Kühlerboden und Chip.

Hat man alles richtig zusammengefügt (das schafft man auch als Neueinsteiger locker in ca. 30 Minuten), steht der Erstinbetriebnahme nichts mehr im Wege. So ausgerüstet, können wir uns nun also an die Messungen machen. Ich messe im Labor die Leistungsaufnahme und stelle die zwei Durchlaufe auf jeweils 300 und 380 Watt als TBP für die gesamte Karte ein, die sie dann natürlich auch permanent erreicht, aber nie überschreitet. Gemessen wird mit der GPU-Diode (GPU-Z), einem Kontrollsensor an der Platine samt Auswertegerät und mehreren Messpunkten an der Platinenrückseite mittel hochauflösender Thermokamera.

 

Die Lüfterdrehzahlen  stelle ich absteigend in folgenden Stufen ein: 2000 U/min (Maximalwert), 1800 U/min, 1600 U/min, 1400 U/min, 1200 U/min und 1000 U/min. Für jeden Drehzahlbereich nehme ich sowohl ein Spiel (Witcher 3 UHD) als auch den Stresstest (Furmark). Jeder Durchlauf dauert mindestens 30 Minuten oder solange, bis die Sättigung erreicht ist und sich die Temperaturen nicht mehr ändern.

Der Raum ist mit 22 °C klimatisiert. Die niedrigste Drehzahl messe ich allerdings aus Sicherheitsgründen nur noch mit der 300-Watt-Variante, so dass hier 22 Messungen entstehen. Die Plausibilitätsmessung im Idle ergab übrigens ca. 26 °C für die GPU, egal welche Lüftereinstellung gewählt war. Der Rest differiert ein wenig.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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