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Alphacool Eisblock Aurora Acryl GPX-A vs. Radeon RX 6900 XT im Test – Bodenfrost oder Sahara?

Mit dem Alphacool Eisblock Aurora Acryl GPX-A für die neue RX 6900 XT, 6800 XT und 6800 bekommt nun auch AMD für die aktuellen Radeon-Karten die passenden Kühler zur Seite gestellt. Big Navi on Ice haben wir zwar damit noch nicht ganz, aber den Chip samt Platine wenigstens als gut gekühltes U-Boot so richtig schön unter Wasser. So eine Wasserkühlung ergibt bei Verlustleistungen der gesamten Karte von  300 Watt und mehr durchaus einen Sinn und schafft zudem einen echten Mehrwert. Beginnen wir das Ganze jetzt mit dem Alphacool-Produkt, da es mir als erstes Modell zur Verfügung stand.

 

Lieferumfang und Unboxing

Der Hersteller hat den Kühler im Vergleich zu den GPX-A Vorgängern noch einmal grundlegend überarbeitet, was man später im Test auch deutlich merken wird, doch alles zu seiner Zeit. Wirklich neu ist das Edge-Design der Plexi-Front ja nicht, nur der Rest im Unterbau ist, wie schon beim neuen GPX-N für die Ampere-RTX, quasi von null ausgehend neu designt worden, was man auch merkten wird. Unboxing und Zubehör? Schaun wir mal, was wir da so in der Schachtel finden. Was man für die knapp 127 Euro erhält, ist ein vormontierter Kühler mit Terminal einschließlich eingelassener 5V aRGB-Stripe und passendem Preci-Dip-Adapter, eine Backplate mit Kühlfunktion, zwei randlose Stopfen, Schrauben, Wärmeleitpads und Wärmeleitpaste. Das Handbuch liegt in gedruckter und digitaler Form vor, vorbildlich.

Womit wir nun elegant zum Wasserblock übergehen können. Alphacool hat hier nämlich, wie schon bei der NVIDIA-Neuauflage, ein komplettes Re-Design vorgenommen. Basierend auf den vorgegebenen Leave-Out Areas hat man es geschafft, einen recht dünnen Kühlblock auf die Beine zu stellen und auch die Restbodenstärke über der GPU weiter zu reduzieren. Man nimmt mit dem Design des Wasserflusses auch das elektrische Platinenlayout auf und konzentriert sich auf die thermischen Hotspots bei Spannungswandlern, GPU und dem Speicher. Die Spulen kühlt man bewusst nicht mit, denn werden diese zu kühl, tritt auch das Scharren bei hohen fließenden Strömen mehr in der Vordergrund. Das ist ein Effekt, den keiner wirklich so will. Der Lorentzkraft freien Lauf zu lassen, ist etwas arg kontraproduktiv, denn die Kühlung reicht auch so und es gibt nicht umsonst ein gewisses Temperaturfenster für derartige Spulen.

Die Rückseite zeigt den Materialeinsatz sehr deutlich. Durch das dünnere Material kann die GPU die eigentliche Grundfläche ohne Erhöhung bestimmen, die etwas niedrigeren Speicherbausteine besitzen noch eine Erhöhung, die den Einsatz von 1 mm starken, speziellen Pads erlaubt. Hier kommen nämlich die super-soften Pads mit Brösel-Faktor zum Einsatz, die sich faktisch druckfrei fast jeder Stärke unterhalb des einen Millimeters anpassen können. Interessanterweise hatten bisher die ganzen AMD-Karten keine Toleranzprobleme bei der Höhe des Packages und die resultierende Endstärke der Schicht zwischen Speichermodul bzw. MOSFET und Kühlerboden sollte deutlich unter einem Millimeter liegen.

Der Wasserblock ist 26,25 cm lang, 13 cm hoch und 2,45 cm dick. Als Material kommt vernickeltes Elektrolytkupfer zum Einsatz und die Kühlfinnen sind 0,6 mm dick. Zur Kanalbreite und der Restbodenstärke existieren leider keine offiziellen Angaben. Der Deckel ist komplett aus Acryl und die kantigen Ecken reflektieren die Strahlen der aRGB-Lichtleiste schön brav hin und her, so dass sich ein ziemlich buntes, großflächiges Bild ergibt. Das ist natürlich eine reine Geschmacksfrage, wie immer. Dazu gehört auch der exzessive und optisch sehr dominante Einsatz von O-Ringen, die in dieser Menge eine Demontage des Blocks im Notfall für eine Grundreinigung nicht einfacher machen. Vielleicht sollte Alphacool mal über eine andere Farbe als Schwarz nachdenken, um diese Einlagen etwas dezenter zu gestalten.

Die Backplate gehört zum Lieferumfang und wird eigentlich nicht zur rückseitigen Kühlung der RAM-Module benötigt, denn die bleiben ja wirklich schön kühl, wie wir gleich noch sehen werden.

Montage

Der Zusammenbau ist einfach und muss nicht explizit beschrieben werden. Wichtig ist, dass man die Pads beim Auflegen besser gleich auf auf dem Kühler platziert und nicht auf dem PCB, damit sie beim Umdrehen und Auflagen der Platine auf den Kühler nicht ungewollt wieder abfallen oder verrutschen. Belegt werden hier nur die Bereiche der Speicher und der Spannungswandler. Die beiden kleinen Pads kann man eigentlich sogar weglassen, da die darunter liegenden kleinen Buck-Controller kaum handwarm werden.

Auch zur Wärmeleitpaste muss ich noch ein Wort verlieren, denn der Chip ist recht groß.  Idealerweise nimmt man eine etwas viskosere Paste, die nicht so viel Silikon enthält und die dann auch dort bleibt, wo man sie aufgetragen hat und die mit der Zeit ausblutet. Aus diesem Grund setze ich hier neuerdings auf die Subzero von Alphacool oder die Phobya NanoGrease Extreme, die zwar nicht so extensiv beworben werden, es aber sehr zweckmäßig tun.

 

Danach schraubt man das Ganze final zusammen, schließt die Schläuche an und ist fertig. Naja, nicht ganz, denn den aRGB-Header muss man natürlich noch am Motherboard anschließen. Das geht fix und ist zu jedem aktuellen Motherboard mit 5V-Digitalausgang kompatibel.

Für die Interessenten habe ich einfach hier mal das Handbuch als PDF angehängt, da steht dann auch der Rest für die erfolgreiche Wasserschlacht beschrieben

Datasheet GPX-A

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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