FinalWire hat mit der Version 7.65 seines Systemanalyse-Tools AIDA64 mal wieder ein Update ausgerollt, das vor allem die Freunde zukünftiger Hardware aufhorchen lässt. Während der gemeine Anwender vermutlich noch mit irgendeinem „Refresh“ aus der Raptor-Lake-Kiste rumklickt oder eine GPU aus der Ampere-Resterampe betreibt, rüstet sich AIDA64 für den nächsten Zug von Intel: Panther Lake. Klingt wild, ist aber erstmal nur eine Silizium-Roadmap mit ordentlich PR-Wind im Rücken. Doch immerhin, die Software erkennt den Kram jetzt. Das ist ja auch schon was.
Panther Lake: Noch nicht da, aber schon erkannt
Die eigentliche Nachricht: AIDA64 v7.65 bringt Unterstützung für Intels noch unveröffentlichte Panther-Lake-Prozessoren. Man könnte meinen, das sei früh – aber wenn man weiß, wie Intel taktet (nämlich selten mit der Realität), ist es eher überfällig. Panther Lake soll laut offiziellen Verlautbarungen auf dem 18A-Prozess basieren – einer Fertigung, von der man bislang mehr Slides als funktionierende Samples gesehen hat. Laut bisherigen Leaks wird es wieder ein Hybrid-Aufbau: Cougar Cove als P-Kerne, Skymont als E-Kerne, also das bekannte Big-Little-Spielchen in neuem Gewand. Die H-Serie soll mit 25 Watt PL1 und bis zu 64 Watt PL2 laufen – je nach Laune des Mainboards und Kühlkonzepts. Wer da an dünne Ultrabooks denkt, liegt nicht ganz falsch, auch wenn man mit 64 Watt schnell in den Bereich klassischer Gaming-Notebooks abdriftet. Und genau da soll das Ganze wohl auch landen – je nach SKU und thermischer Toleranz. AIDA64 erkennt nun diese SoCs und spuckt brav Kernanzahl, Codenamen, Taktbereiche und PL-Werte aus. Damit dürfte das Tool bei ersten Leaks und Tests abseits offizieller Vorstellungen erneut erste Wahl sein – vorausgesetzt, man hat überhaupt Zugriff auf so ein Sample.
Auch Arrow Lake und Lunar Lake dabei – Intel hat halt viele Seen
Nicht nur Panther Lake bekommt Zuwendung. Auch Arrow Lake und Lunar Lake – beide ebenfalls noch nicht im Handel – erhalten laut Release Notes bessere Unterstützung. Das klingt nett, zeigt aber vor allem eines: Intel hat einen gewaltigen Teich voll anstehender Plattformen, aber wenig reale Produkte. Man könnte fast meinen, man arbeite dort mittlerweile lieber an Codenamen als an fertigen CPUs. Aber gut, AIDA64 macht mit – und das ist für Systemintegratoren und Leak-Künstler schließlich das Entscheidende. Neue GPUs, alte Muster: RTX 5060 Ti und Radeon RX 7650 GRE Neben der Intel-Offenbarung kümmert sich FinalWire auch um die Grafikfraktion. NVIDIAs GeForce RTX 5060 Ti – laut Roadmap kurz vor dem Launch – ist jetzt ebenfalls im Sensorpanel angekommen. Welche CUDA-Zahl man diesmal im unteren Mittelfeld verheizt, ist noch offen, aber AIDA64 kennt nun immerhin schon die Sensoren, die später wieder „ausgelesen“ werden. Die AMD-Fraktion bekommt mit der Radeon RX 7650 GRE (wohl eher für den asiatischen Markt gedacht) ebenfalls Zuwachs im GPU-Bereich. Nichts, was man im deutschen Einzelhandel gleich morgen erwarten dürfte, aber immerhin kennt die Software schon den Namen. Und wo wir schon beim Thema Sensoren sind: Auch exotischere Komponenten wie die Asus Astral-RTX5000-Modelle und das MSI MEG Ai1600T-Netzteil werden jetzt korrekt erkannt – letzteres mit vollständiger Sensorausgabe. Immerhin: Wer 1600 Watt ins System bläst, sollte auch wissen, wo die Reise hingeht – thermisch wie finanziell.
China mit im Spiel: Zhaoxin erhält Aufmerksamkeit
Ziemlich unter dem Radar fliegt eine Ergänzung, die wohl nur im internationalen Kontext wirklich Bedeutung hat: Die chinesischen Zhaoxin-Prozessoren der KX-6000G- und KX-7000-Serien erhalten erstmals dedizierte Unterstützung. Diese Chips, die mehr politisches als technisches Gewicht auf die Waage bringen, sind vorrangig für staatliche IT-Infrastrukturen in China vorgesehen. Wer sich also beruflich oder investigativ mit Alternativen zu westlichen CPUs beschäftigt, wird bei AIDA64 nun auch hier fündig – zumindest, was die Grunddiagnose angeht.
Noch ein paar Kleinigkeiten
- Griechische Lokalisierung (γεια σου, BIOS!)
- Neue Hotkey-Funktion zum Zurücksetzen der SensorPanel-Position – für alle, die ihr Monitoring-Fenster öfter verschieben als ihre Meinung
- Kleinere Bugfixes, wie üblich stillschweigend unter den Teppich gekehrt
Evolution, nicht Revolution – aber mit Blick nach vorn
AIDA64 bleibt das, was es ist: ein Werkzeug für Leute, die mehr wissen wollen als das, was Windows unter „Systeminformationen“ preisgibt. Das Update 7.65 ist kein Meilenstein, aber ein nötiger Schritt in Richtung Zukunftskompatibilität. Panther Lake ist noch Zukunftsmusik, aber wer heute schon wissen will, was da irgendwann auf dem Mainboard landen könnte, bekommt mit diesem Update ein bisschen mehr Durchblick – zumindest im Sensor-Dschungel. Und wer glaubt, das sei alles ein bisschen zu früh, willkommen in der Welt der Hardware-Enthusiasten, wo das Tool oft eher da ist als das Produkt, für das es gedacht ist.
Source: AIDA64
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