Gaming Grafikkarten Hardware News

Erste Fakten und Gerüchte zur Nvidia GeForce RTX 2060 | igorsLAB

Es rauschte ja in den letzten Tagen bereits ordentlich im Blätterwald, und so manche Information bzw. so manches Gerücht wurden bereits ausgiebig vor-, wieder- und zurückgekaut. Mal abgesehen davon, dass ich Einges davon ebenfalls bestätigen kann, gibt es natürlich noch andere Dinge aus dem technischen Bereich, die durchaus interessant sein dürften, weil man sie so noch nicht in der breiten Masse lesen konnte. Ich habe da mal was vorbereitet...

Es rauschte ja in den letzten Tagen bereits ordentlich im Blätterwald, und so manche Information bzw. so manches Gerücht wurden bereits ausgiebig vor- und zurückgekaut. Mal abgesehen davon, dass ich ebenfalls bestätigen kann, dass die Hersteller bereits die Media-Kits für das Marketing schon vor längerer Zeit bekommen haben, gibt es natürlich noch andere Dinge aus dem technischen Bereich, die durchaus interessant sein dürften, weil man sie so noch nicht in der breiten Masse lesen konnte.

Eine Ankündigung zur CES im Januar 2019 im Rahmen der üblichen Keynote von Jen-Hsun „Jensen“ Huang wäre sicher möglich, aber vielleicht sucht Nvidia auch noch das eigene Event nach der CES für den Markteintritt. Also Ankündigung und echter Launch an zwei separaten Daten, was sogar deutlich wahrscheinlicher sein dürfte als eine komplette Präsentation zur CES samt Launch. Doch darum soll es in diesem Artikel gar nicht gehen, sondern eher um die Karte selbst.

Bestätigt ist jedoch, dass alle Boardpartner bereits an den Karten arbeiten und die Massenproduktion kurz bevorsteht. Auch Nvidias Green Light Program kostet immens Zeit, wenn sich die AIC jeden kleinen Krümel erst validieren lassen müssen. Doch auf Produktionsdetails komme ich gleich noch zurück.

 

Technische Daten und mögliche Performance

Zunächst habe ich eine Tabelle zusammengestellt, in der alle Gerüchte (z.B. videocardz) zu den technischen Daten stehen. Das, was ich für sicher bestätigt halte (allerdings kann man ja bei Nvidia nie zu 100% sicher sein), habe ich zudem fett hervorgehoben (auch wenn es sich aus gewissen Gründen immer noch leicht ändern könnte). Einige wenige Dinge habe ich zudem selbst eingefügt. Würde man nun der Heise’schen NDA-Interpretation folgen, würde ich morgen wohl an Jensens Marterpfahl grausam enden.

Ich riskiere es trotzdem einmal, denn es sieht für eine RTX 2060 nämlich noch nicht einmal schlecht aus. Im Gegenteil, denn je kleiner Turing ausfällt, umso interessanter wird das Ganze nämlich für den Endkunden, wenn dieser aufs Geld schauen muss oder möchte:

GeForce RTX 2070 GeForce RTX 2060
Turing Cores 2.304 1.920
Tensor-Cores 288 240
RT Cores 36 30
Texture Units 144 120
ROPs 64 48
Base Clock 1.410 MHz 1320 MHz Reference / 1365 MHz (OC)
Boost Clock 1.620 MHz – 1.710 MHz 1620 MHz Reference / 1680 MHz (OC)
Memory 8.192 MB GDDR6 (14 Gbps) 6.144 MB GDDR6 (14 Gbps)
Memory Clock 7.000 MHz 7.000 MHz
Memory Interface 256 Bit 192 Bit
Memory Bandwidth 448 GB/s 336 GB/s
TBP 175 Watts – 185 Watts 150 to 165 Watts (calculated)

Performancetechnisch geht dies recht gut für Nvidia aus, denn immerhin sind noch reichlich 83% der Kerne mit an Bord. Wenn man dazu spekuliert, dass der Boost deutlich höher geht (als das, was man selbst angibt), weil mit niedrigerer TBP und somit auch weniger Abwärme die Temperaturen deutlich unter denen der GeForce RTX 2070 (FE) liegen dürften, dann kommen da schon mal so um die 88% der Leistung einer GeForce RTX 2070 zusammen. Die nachfolgende Marketing-Folie (angeblich von Nvidia selbst, ich habe nur den Balken nachträglich rot gefärbt) zeigt dies anhand des 3D Mark Time Spy:

Natürlich kenne ich das System nicht, aber Nvidia wird sicher nicht mit einem alten Q6600 getestet haben. Über die genauen internen Ergebnisse der Boardpartner darf ich natürlich nichts schreiben (hier greift wirklich das NDA), aber der aktuelle Beta-Treiber kennt ja, laut Nvidias Empfehlung, eh nur Dinge wie z.B. 3DMark11, Time Spy, Unigine Heaven, Furmark und NVPunish (hehe!) als referenzierte Anwendungen für Benchmarks. Und die sollten dann schon ähnlich performen wie kolportiert. Der Rest ist schlaffer Eiweißschaum in meiner Laborküche.

 

Platinenlayout zum Launch und später

Da es mal wieder hektisch wie immer zugeht, werden zum Start erst einmal die (wenigen) Modelle erwartet, die auf ein bereits bekanntes und existierendes Platinenlayout setzen. Da sich die Chips ähneln, kann man bei den Boardpartnern auf Nvidias PG160 setzen, eine kurze 10-Layer-Platine, wie wir sie bereits von der GeForce RTX 2070 kennen. Diese Platine kam schon bei der GeForce RTX 2070 Founders Edition zum Einsatz, jedoch mit dem rückseitig angelöteten Stromversorgungsanschluss.

EVGA hat diese Platine später z.B. auf der GeForce RTX 2070 Black verwendet, diesmal jedoch mit ordentlich aufgesetzter 8-Pin-Buchse. Exakt diese Platine sollte wohl bei den meisten Karten zur Präsentation auf der CES und zum Launch danach auch zum Einsatz kommen. (Symbolbild von Techpowerup):.

  

Doch diese Karte kann auch deutlich günstiger hergestellt werden, wenn man als Boardpartner auf das neue GP161-Layout setzen kann, für das eine 6-Layer-Platine zum Einsatz kommt. Hier kalkuliert man mit dem Februar 2019 für den Start der Massenproduktion. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass ein bestimmtes Modell mit zwei unterschiedlichen Platinen angeboten wird. Egal, ob nun 10- oder 6-Layer-Design, auch alle Eigendesigns der Hersteller müssen wieder auf Nvidias „Base Design Kit“ basieren, welches für die AIC bindend ist.

 

Preise, Mitbewerber und kleinere Karten

Final ist diese Zahl zwar nicht, aber man munkelt in Herstellerkreisen aktuell über eine Preisempfehlung von 349 USD für die günstigsten Karten zum Launch. Das klingt, auch in Anbetracht auf die kolportierten Präsentationsfolien, erst einmal gut, fast schon zu gut. Hat man den Schritt auf die einfacheren und günstigeren Platinen geschafft, dürften dann ab Februar/März 2019 wohl auch noch etwas günstigere Modelle zu erwarten sein, bei denen man durchaus auch noch etwas unter diesem Preis liegen könnte.

Damit würde es aber für AMDs Karten schon recht eng, denn auch wenn die kolportierte Leistung etwas zurückhaltender als auf der Folie ausfällt (wovon man besser ausgehen sollte), wären es immer noch ca. 50% mehr als bei einer GeForce GTX 1060 und etwas mehr als bei einer GTX 1070 Ti. Wo sollen sich dann aber bitte Vega und Polaris preislich einordnen? Genau da aber wird es schon jetzt arg spekulativ. Ich gehe aber einmal davon aus, dass die ganzen Daten und Preise in ungefähr stimmen.

Für die Radeon RX 590 sähe es noch nicht einmal extrem schlecht aus, denn es ist und bleibt sicher noch genug Luft nach unten. Der Chip hat sich ausgezahlt und könnte mit einem 7-nm-Shrink noch einmal eine neue Blüte im Einsteigersegment feiern. Große Margen blieben zwar nicht mehr, aber es sollte noch passen. Vega ist für einen Preiskampf unter 400 Euro aber nicht mehr wirklich geeignet und zudem viel zu teuer in der Herstellung. Wenn man es nicht schafft, den Chip zu shrinken und auf HBM2 zu verzichten, dann dürfte es generell schwer bis unmöglich werden.

Und darunter? Man munkelt, Nvidia würde die GTX 1060 quasi re-branden und später im Einsteigerbereich nachschießen, zumal sich wohl aufgrund des viel zu optimistischen Forecasts wegen der Mining-Blase noch ordentlich Bestand angehäuft haben dürfte. Was aber etwas irritiert, wäre dann das große Loch zwischen einer möglichen GTX (?) 2050 (mit dem alten Pascal Chip der GTX 1060) und der GeForce RTX 2060. Sehen wir dann irgendwann noch Salvage-Modelle der RTX 2060 als 2050 Ti? Wie gesagt, das alles ist mir noch etwas zu spekulativ. Schaun wir mal.

Und wenn mich deswegen keiner grillt, werde ich diesen Artikel natürlich auch updaten.

Danke für die Spende



Du fandest, der Beitrag war interessant und möchtest uns unterstützen? Klasse!

Hier erfährst Du, wie: Hier spenden.

Hier kannst Du per PayPal spenden.

About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

Folge Igor auf:
YouTube   Facebook    Instagram Twitter

Werbung

Werbung