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PC-Praxis: Alle Power Limits von Nvidia-Grafikkarten mit nur einem Klick aus der Firmware auslesen | igorsLAB

Die Firmware der letzten Nvidia-Generationen lässt sich (nicht nur) im Hinblick auf die zu erwartenden Leistungsaufnahmewerte und Power Limits mit Nvidias NVSMI-Tool relativ einfach auslesen. Das ist an sich ja nichts völlig Neues, aber ich habe für die etwas Ungeübteren unter den Lesern mal eine 1-Klick-Batch-Datei geschrieben, die das mühselige Hangeln durch die Verzeichnisse obsololet macht.

Die Firmware der letzten Nvidia-Generationen lässt sich (nicht nur) im Hinblick auf die zu erwartenden Leistungsaufnahmewerte und Power Limits mit Nvidias NVSMI-Tool relativ einfach auslesen. Das ist an sich ja nichts völlig Neues, aber ich habe für die etwas Ungeübteren unter den Lesern mal eine 1-Klick-Batch-Datei geschrieben, die das mühselige Hangeln durch die Verzeichnisse obsolet macht.

Alle Werte beziehen sich auf die Board-Power, also das, was die Grafikkarte insgesamt an Leistung aufnehmen darf. Gemessen wird das als Spannungsabfall an den Shunts, die in jedem 12V-Versorgungszweig vorgeschaltet sind. Die Auswertung erfolgt hier sehr hochauflösend in Echtzeit. Doch der Stromfluss allein (und als Produkt mit der zugeführten Spannung auch die Leistung in Watt) ist nur die halbe Miete, wie wir gleich sehen werden. Deshalb ergibt vor allem bei Turing ein sogenannter Shunt-Mod kaum noch einen Sinn.

Doch erst einmal zurück zum BIOS. Besonders die Einträge für  Min Power Limit, Default Power Limit und Max Power Limit sind hier von Interesse. Während der Min-Wert exakt das repräsentiert, was sich in allen Tools minimal einstellen lässt, kann man davon ausgehen, dass der Default-Wert vor allem beim Gaming kaum oder gar nicht überschritten wird. Zumindest dann nicht, wenn sich die Hersteller an Nvidias Rules halten (was sehr wahrscheinlich ist).

Der Max-Wert begrenzt die maximale Board-Power nach oben hin und zwar sehr restriktiv. Auch das wird im Arbitrator von Boost im Zusammenspiel mit den an den Shunts gemessenen Werten sehr exakt (ab)geregelt. Allerdings limitiert bei Turing beim Maximaltakt fast immer auch die Spannung, so dass der „gemoddete“ Shunt allein auch nicht weiterhilft. Im Gegenteil, das wird u.U. sogar richtig heiß bis hin zum Brand. Das Internet zeigt solche Negativbeispiele ja immer mal wieder.

Werfen wir also mal einen Blick auf die Werte einer GeForce GTX 1080 FE, die ich zudem unter Wasser betreibe:

Und wie sieht das nun als Messung in der Praxis aus? Zunächst lasse ich die Karte mit Default-Werten laufen und siehe da, es ist mit 250,2 Watt wirklich eine absolute Punktlandung!

Setze ich dann das Power Target im Afterburner auf das im BIOS hinterlegte Max Power Limit von 300 Watt und erhöhe auch die Spannung im Rahmen des Erlaubtem, dann sind es – tadaa – genau 300,4 Watt! Wir sehen also, dass Nvidias Boost diese Vorgaben peinlich genau einhält und keine Überschreitung zulässt.

Die Spitzenwerte (Peak) können natürlich deutlich höher liegen, denn die Messintervalle von Boost sind für die Leistungsaufnahme ja „nur“ ein etwas gröbere Durchschnittswertgeschichte und demenstprechend auch etwas weiter gefasst. Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können.

 

Wir erstellen eine Batch-Datei

Den nachfolgenden Textblock kann man einfach kopieren, in den Texteditor (z.B. Notepad) einfügen und als z.B. „power.bat“ im Ordner „Eigene Dokumente“ ablegen. Dann kann man diese Datei als Verknüpfung sogar auf dem Desktop verlinken. Wichtig ist lediglich die Dateiendung +bat, die diese kleine Datei als sogenanntes Batch-File (Stapelverarbeitungsdatei) kennzeichnet. Mehr muss man gar nicht tun. Hier ist nun also der Code:

cd\
C:
CD C:\Program Files\NVIDIA Corporation\NVSMI
nvidia-smi.exe -q -d power
pause

Das war es dann auch schon. Und wer gen möchte, kann dies für seine Grafikkarte gern einmal testen und dann hier im Kommentarthread posten. Mitmachen macht Spaß, garantiert 🙂

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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