Zusammenfassung
Ist die GeForce GTX 1080 Ti generell eine schnelle Karte, ist es die MSI GeForce GTX 1080 Ti Gaming 11G erst recht. MSI hat eigentlich (fast) alles perfekt gelöst und eine schnelle und doch gleichzeitig leise Karte abgeliefert, die zumindest im Auslieferungszustand dem vom Kunden gewünschten Ideal sehr nahekommt. Doch es geht auch anders, denn die Karte verfügt über gewisse thermische und elektrische Reserven, die nicht von schlechten Eltern sind.
So verträgt die Karte auch eigene Übertaktungsversuche, die bei uns in stabil zu erreichenden 2050 MHz mit Luftkühlung endeten. Selbstredend muss man dann auch die Lüftersteuerung anpassen und es wird dadurch merklich lauter. Was darüber hinaus hilfreich war, ist die Möglichkeit, die Limitierungen durch das ab Werk auf 290 Watt gesetzte Power Target mit der geeigneten Software aufzuheben und das Target auf bis zu 330 Watt setzen zu können. Das reicht dann allerdings mehr als aus. Am Ende entscheidet einzig und allein die Kühlung, wo Boost den Schlussstrich zieht.
Der einzige, kleine Makel ist die Positionierung der Spannungswandler für den Speicher, die MSI über die Kühlplatte des Speichers mitkühlt. Die mögliche Einflussnahme der Abwärme betrifft dann die drei benachbarten Speichermodule in besonderem Maße und man sollte es bei der Drosselung der Gehäuselüftung nicht übertreiben, denn fast 300 Watt Leistungsaufnahme sind nun mal auch fast 300 Watt Abwärme. Und genau die sollte man aktiv aus dem Gehäuse befördern und respektieren.
Vor allem bei weiteren Übertaktungsversuchen mit höherem Power Target wirken Gehäuselüfter geradezu Wunder und auch ein größerer Tower wird dem Ganzen mit Sicherheit sehr zweckdienlich entgegenkommen. Es ist also keine Karten für kleine Würfel, die dann schon mal zum ungewollten Dampfgarer mutieren könnten. Da Teil braucht einfach Luft zum Atmen.
Fazit
Wir vergeben trotzdem einen Kauftipp, denn einerseits sind die Werkseinstellungen ein guter Kompromiss aus Performance und Wareneinsatz in Form von Energie, andererseits hat MSI aber auch beim Kühler noch einmal ordentlich draufgelegt. Damit sind dann auch die Kritikpunkte ausgemerzt wurden, die wir noch bei der MSI GeForce GTX 1080 Gaming X gefunden hatten.
Sicher, satte 1,2 Kilo Kampfgewicht sind eine Mörderansage, auch ans Mainboard. Doch es gibt ja auch den Zubehörhandel, der entsprechende Grafikkartenständer günstig anbietet. Schade, dass MSI hier selbst nicht aktiv geworden ist, denn dafür hätten wir sogar noch neben dem Award ein feines Bienchen lockergemacht.
Kommentieren