Grafikkarten Testberichte VGA

Leise, schnell und bedarfsweise auch hungrig: MSI GeForce GTX 1080 Ti Gaming X 11G im Test

Die Platine im Überblick

MSI setzt auf eine recht aufgeräumte Multi-Layer-Platine mit einem etwas unkonventionellem Design, das in erster Linie wohl auch unter thermischen Gesichtspunkten entwickelt wurde.

So verwendet man für die GPU insgesamt sogar acht echte Phasen, für die man auf einen NCP81274 von ON Semiconductor setzt, der dies auch realisieren kann. Mit dem 53603 nutzt man pro Phase einen speziellen Gate-Driver, der die Regelkreise ansteuert.

Für diese setzt MSI auf der High- und Low-Side auf jeweils einen Dual-N-Channel-MOSFET DG49BL von Fairchild pro Phase, was durch die Anordnung auch der Platine eine schöne räumliche Aufteilung der Hotspots unter dem Heatsink ermöglicht. Die VRM sitzen dabei quasi wie Hühner auf einer Stange schön nebeneinander.

Die Spulen sind fest vergossene Ferritkernspulen, wie sie sich viele Hersteller von den OEM mit einem eigenen Schriftzug oder Aufdruck labeln lassen. Im vorliegenden Fall tun sie exakt, was sie sollen. Den Rest der Glättung erledigen Polymerkondensatoren.

Insgesamt 11 der neuen G5X-Micron Module vom Typ MT58K256M321-Ja110, die bis zu 11 GByte/s bieten und damit die fehlenden 32 Bit des Speicherinterfaces durch einen höheren Takt von 5500 MHz (effektiv) wieder ausgleichen sollen, sind auf dieser Karte verbaut.

Uns wundert etwas, dass Nvidia nicht gleich die MT58K256M321-Ja120 verbaut hat, die noch einmal etwas höher takten. Aber vermutlich hat man Angst vor einem thermischen Problem des mit bis zu 1,35 Volt betriebenen Speichers, der jedoch in beiden Fällen bis maximal 95°C heiß werden darf.

Und da Nvidia nun mal GPU und Speicher stets im Bundle liefert, hat auch MSI hier kaum Spielraum für eigene Ideen.

Die Spannungsversorgung des Speichers befindet sich etwas räumlich separiert und wird über einem uP1658 von uPI Semiconductor gelöst, der als Buck Controller insgesamt zwei Phasen bereitstellen kann.

Im Gegensatz zur GPU-Versorgung setzt MSI auf jeweils einen Dual-N-Channel-MOSFET DG49BL von Fairchild pro Phase ein, der sowohl High- als auch Low-Side in einem Aufwasch abdeckt. Deren Kühlung wird jedoch nicht mit vom speziell neu entwickelten VRM-Heatsink übernommen, was sich später vielleicht noch etwas rächen könnte.

Die flachen, ebenfalls gekapselten Ferritkern-Spulen der Speicher-Spannungsversorgung sind normale. mittelpreisge Massenware, die z.B. in diese Form auch Foxconn günstig anbietet und die auch automatisch bestückt werden können. Der übliche INA3221 ist ein Monitoring Chip für die fließenden Ströme und Spannungen und schützt am Ende auch die Technik vor Überlasten.

Kühlkonzept und Umsetzung

Die verwendete Backplate dient einzig und allein der Optik und Stabilisierung des Kühleraufbaus, nicht jedoch der Kühlung, was wir etwas schade finden.

Da die VR für die Speichermodule auch rückseitig Kühlunterstützung hätte vertragen können, finden wir den Verzicht ein wenig zu optimistisch.

Der Grund ist die ehemalige Sandwich-Kühlplatte der MSI GTX 1080 Ti Gaming X, die nun wegen des echten VRM-Heatsinks in der Länge etwas geschrumpft ist und den Speicher, sowie die VRM der Speicherspannungsversorgung kühlen muss. Wer hier Gefahr wittert, hat zumindest ein gutes Näschen für heiße Situationen. Doch auch darauf werden wir noch zurückkommen.

Der Kühler selbst ist ein echter Klotz. Er ist zweigeteilt, was keine schlechte Idee im Hinblick auf Verwirbelungen ist. Der verzinkte Heatsink speist mit der GPU-Abwärme insgesamt vier 6-mm- und eine durchgehende 8-mm-Heatpipe aus vernickeltem Kompositmaterial. Der VR-Heatsink kühlt die MOSFETS, sowie die Gate-Treiber. Eine abgestufte Lösung, die zusätzlich die Spulen kühlen könnte, hat man jedoch nicht genutzt.

Die beiden verwendeten Lüfter mit einem Rotordurchmesser von jeweils 95 mm sind mit ihren 14, recht steil angestellten Rotorblättern pro Lüfter eher auf statischen Druck ausgelegt. Dass dieses Konzept durchaus gut funktionieren kann, hat man mit in der Vergangenheit ja schon oft eindrucksvoll beweisen können.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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